Cavalera gegen Cavalera, Max gegen Igor. Nichts sehnlicher kann sich ein Sepultura-Fan wünschen, als das die beiden Brüder wieder zusammen Musik machen. Nun ist es fast 12 Jahre her. Unter dem Banner Cavalera Conspiracy werden auf „Inflikted“ neue Verschwörungen ausgebrütet. Mal sehen, ob es hält, was es verspricht.
Musikalisch gibt es im Grunde das, was Max Cavalera mit Soulfly zelebriert, nur halt mehr Sepultura-Stil und auf den Punkt gebracht. Natürlich gibt es neben all dem prasselndem Thrash-Gedonner auch ruhige Momente wie bei „Bloodbrawl“, aber der Grundtenor beläuft sich auf Gebolze wie Anno 1993, als die Jungs zum großen Sprung ansetzten und mit „Chaos A.D.“ endlich den Durchburch schaften.
Wer jetzt also grandioses und virtuoses von den Brüdern erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Man beruft sich auf das, was man kann, und das gar nicht mal schlecht. So geht schon der Opener „Inflikted“ direkt in die Nackenmuskeln.
Wenn man den Stil von Sepultura und vor allem Soulfly gewohnt ist, wird man sich in der Platte schnell zurecht finden. Auch Einsteiger in Sachen Cavalera haben es sehr leicht. Hier wird Neo-Thrash Metal auf hohem Niveau dargeboten, auch wenn man sich eine etwas eigenständigere Musik gewünscht hätte. Dafür gibt es aber viel Abwechselung auf „Inflikted“. Zwar fällt dies nicht beim ersten und nebenläufigen Hören auf, aber mit der Zeit erkennt man die verschiedenen Nuancen.
Unterm Strich ist das Debüt der Cavalera Conspiracy gelungen, auch wenn hier kein Meilenstein der Musikgeschichte geschaffen wurde. Gute Handwerkskunst ist manchmal aber auch mehr als genug. Erfreuen wir uns lieber an der Tatsache, dass Max und Igor wieder zusammen Musik machen, an guter Musik und hoffen auf weitere Alben der Jungs.s.
Tracklist:
1. Inflikted
2. Sanctuary
3. Terrorize
4. Black Ark
5. Ultra-Violent
6. Hex
7. The Doom of All Fires
8. Bloodbrawl
9. Nevertrust
10. Hearts of Darkness
11. Must Kill
