Die Argonauten, das waren doch eine Gruppe von Kerlen auf der Suche nach einem goldenen Vlies... Da packt mich beim Einlegen der CD die Vorfreude auf kitschigen Powermetal, der epische Geschichten erzählt.
Weit gefehlt. Nachdem ich das erste Mal in die Scheibe „Argonauts“ von Dedicted gehört habe, war ich zuerst überrascht, dann verstört, und zuletzt ein wenig angewidert.
Aber jetzt mal im Detail: Am ehesten würde ich Dedicted in die progressive Ecke stellen, da mich die musikalische Grundlage (Gitarren/Drums/Songwriting) sehr an Sieges Even oder Dark Suns erinnert hat:
Ein wenig vertrackt, ein wenig verspielt, nicht immer eingängig.
Das Ganze ist jedoch um einiges härter als bei genannten Bands, garniert mit Death-Vocals, die nur zwischendurch von cleanem Gesang abgelöst werden.
Die Produktion des Albums kann man als OK durchgehen lassen. Nicht schlimm, aber auch nichts Besonderes. Ein klein wenig schwammig und undefiniert, das Ganze.
„Argonauts“ ist definitiv kein Album, das man nebenher mal laufen lässt, während man mit Freunden ein Bier hebt oder sonst wie beschäftigt ist. Die Musik erfordert meiner Meinung nach Aufmerksamkeit, um sich entfalten zu können.
Meinen persönlichen Geschmack trifft es nicht ganz, mir gefällt die Art des Songwritings nicht – hier wird auf Atmosphäre gesetzt, die passende Stimmung will sich bei mir jedoch einfach nicht einstellen. Auch die Riffs zünden nicht so recht, und bis auf die eine oder andere cleane Gesangslinie (bestes Beispiel ist der Refrain des Openers „The Revenant“, der geht gut ins Ohr) bleibt mir einfach nichts vom Album im Kopf. Meiner Meinung würde der Band das Weglassen/Überarbeiten der Death-Vocals gut tun.
Rein objektiv betrachtet könnte es dem passenden Publikum gefallen, mich langweilt/nervt es jedoch, weshalb ich nur 4 von 10 Punkten vergebe.
Tracklist:
01. The Revenant
02. Heretic
03. Virgin Soil Epidemic
04. Crystalline
05. The Parthologically Grandiose Megalomaniacs
06. Rebirth
07. Darker Shade
08. Argonauts