Bei Nostalgia handelt es sich um eine Compilation, bei der die längst vergriffenen Demotapes auf eine CD gepresst wurden. Die Lieder wurden nicht neu eingespielt, von daher ist die Qualität stellenweise nicht so gut, aber durchaus noch akzeptabel.
Die Compilation bietet gute Einblicke in das Schaffen von Samsas Traum, bevor sie einen festen Plattenvertrag bekamen. Die Gitarren klingen zwar meist nicht gut, das macht aber nicht so viel aus, denn die Keyboard-und Klarinettenmelodien sind eh viel interessanter. Die Lieder sind häufig instrumental und verbreiten eine düster-romantische Stimmung. Nicht umsonst hat Kaschte die Musik damals als "New Wave of Morbid Romanticism" bezeichnet. Ebenfalls interessant ist, dass man erfährt, wie manche Lieder die später veröffentlicht wurden, ursprünglich geklungen haben. So zum Beispiel "Herbst und Tod", welches später als "Ode an Epiphanie" auf der "Oh Luna Mein" veröffentlicht wurde. Einige Arrangements sind anders und es ist noch kein Gesang, dafür allerdings irgend ein schwer verständliches Gerede. Auch "Sie starb im Sommer" (später als "Thanathan und Athanasia" bekannt) ist sehr gelungen, da man deutliche Parallelen sehen kann, aber der Gesang ausbleibt, was auch gefällt, wenn man mal einfach nur Entspannen möchte, ohne sich automatisch auf die erzählten Geschichten zu konzentrieren. Besonders düster ist "Mater Lagrimarum", Kaschte spricht mit gruseliger Stimme einen Text über das Töten, untermalt wird das meist nur von dunklem Brummen, mächtigen Paukenschlägen und etwas Orgel. Zum Schluss des Albums sind noch zwei Livetracks vom ersten Samsas Traum-Konzert überhaupt vertreten, das war auf dem dritten Shadows of Tragedy-Festival in der Kulturscheune Mainhernheim. Zum einen ist das "In der Nacht (Das Ende krönt das Werk)" und zum anderen "Adieu", die Verabschiedung. Auffallend ist, dass damals fast ausschließlich wüstes Geschrei herrschte, was kaum zu den schönen Melodien passt, aber irgendwie doch genial ist.
Für Fans ist diese CD eine interessante Anschaffung und vor allem für die Sammlung unentbehrlich. Wer auf Lieder ohne Gesang steht, der müsste diese CD lieben, denn es ist wirklich kaum Gesang vorhanden, außer bei den Liedern, die später auf "Die Liebe Gottes" zu finden sind. Für Leute, die sich mit der Materie noch nicht so auskennen, rate ich aber vorerst zu einer anderen CD.
Tracklist:
Vom Nostalgische Atavismen Demo
01. In der Nacht (Das Ende krönt das Werk)
02. Herbst und Tod (Ode an Epiphanie)
03. Sie starb im Sommer (Thanathan und Athanasia)
Vom Kazanian Die 3 Mütter Demo:
04. Mater Lagrimarum
05. Mater Tenebrarum (Opus Tenebrarum)
Vom Homerecordings 26.10.1999 Demo
06. Sterbende Liebe
07. Tragische Trauertränen
08. Die Vernichtung des Gabriel
Vom Elite-1-Track-Tape
09. Elite
Vom Einblick in ein elitäres Debüt-Album Demo
10. Satanshimmel voller Geigen
11. Meine Augen sind die Sterne
12. Aber die Liebe hört niemals auf...
13. Epilog auf Erden
Livemitschnitt
14. In der Nacht (Das Ende krönt das Werk)
15. Adieu
(7/10)
