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Slipknot - All hope is gone [Nu Metal / 2008]

AlbumcoverDass Slipknot die Meinungen spaltet, ist seit eh und je bekannt. Für die einen stellt sich das Dargebotene als schlichter, nicht besonders individueller Krach dar, die anderen lieben die Brachialität und die Wechsel von Aggression zu Depression und wieder zurück.

Das neuste Produkt in der inzwischen 13-jährigen Schaffensperiode nennt sich „All hope is gone“ und ruft sogar unter den eingefleischten Fans eher geteilte Reaktionen hervor.
All hope is gone? - Das werde ich versuchen in der nun folgenden Kritik zu klären!
Um es vorwegzunehmen: Das angekündigte Hassalbum bekommt man hier nicht um die Ohren geknallt.
Stattdessen dominieren auf der neuen Platte eher Mid-Tempo-Parts und verstärkter Einsatz von Clean-Gesang. Vereinzelte brutalere Nummern wie zum Beispiel der Titeltrack sind zwar auch vorhanden aber deutlich in der Minderheit. Diese Tatsache ist eigentlich recht schade, da das immer eine Stärke Slipknots war. Allerdings muss auch im gleichen Atemzug verdeutlicht werden, dass Slipknot dieser neue Look verdammt gut zu Gesicht steht. Die Musik wirkt gereifter und erwachsener und ist so auf jeden Fall auch sehr interessant. Das Etikett „Nu-Metal“ kann hier nicht ohne weiteres aufgedrückt werden, dafür sind die Riffs teilweise zu thrashig, die Percussion tritt zu stark in den Hintergrund und vor allem passen die Gesangslinien nicht dazu. Bei diesen variiert Corey sehr stark; von rauen, rauchigen Parts wechselt er zu klar gesungenen Passagen um sich danach wieder die Lunge aus dem Leib zu brüllen. Dabei muss jedoch auch angemerkt werden, dass den Shouts die Kraft und Intensität der vorherigen Alben fehlt. Laut Aussage der Band sind „Slipknot“ und „Iowa“ in einer Phase entstanden, in der die Musiker sich und die Welt gehasst haben und das hat sich deutlich in den Vocals widergespiegelt. Diese waren voller Druck und Intensität, der Hörer hat förmlich gespürt, dass Corey dort sein Ventil für den angestauten Frust gefunden hat. Diese treibende Kraft fehlt merklich auf „All hope is gone“. Das veränderte Weltbild schlägt sich auch in den Texten nieder. Hier findet man Kritik an der amerikanischen Gesellschaft, Geldgier und dem Verlust von moralischen Werten aber nicht mehr diesen starken Selbsthass oder Hass auf die Menschen an sich wie noch auf der „Iowa“. Dieser Wechsel in Bezug auf die inhaltlichen Thematiken hatte auf der „Volume Three“ begonnen und wird nun vollendet.

Soviel zum Gesamteindruck.

Bei den einzelnen Liedern würde ich vor allem „Snuff“ hervorheben. Dieses ist eine wunderschöne Ballade in Tradition von „Vermillion Pt. 2“ und zeigt, dass Slipknot eben nicht nur eine einfache Krachkapelle sind. Auch das vorher schon angesprochene „All hope is gone“ zählt zu den Höhepunkten dieser Scheibe. Es besticht durch Dynamik, Abwechslung und Aggressivität und lädt im Refrain noch zum Mitgröhlen ein. Was will man als Fan mehr?
Mein persönliches Highlight auf dieser Scheibe ist jedoch „Wherein lies continue“. In den Strophen treiben Slipknot hier den Hörer gnadenlos vorwärts und wenn dieser dann die Wand im Rücken spürt, setzt Corey mit seinem klar gesungenen wunderschönen Refrain das endgültige KO. Der Hörer bekommt in dem nun folgenden Zwischenspiel die kurze Möglichkeit sich wieder zu erheben, um dann eine weitere Strophe auf sich einprasseln zu lassen. Abgerundet wird die Nummer am Ende mit melancholischen, nachdenklichen Gitarrenriffs und dem wiederholten Ausruf „We have to save ourselfs!“. Was für ein Brett!

Allerdings gibt es auch auf dieser Platte Songs, die nicht richtig abgerundet oder stimmig wirken. Hierbei denke ich besonders an „Vendetta“ - das einzige Lied, dem ich gar nichts abgewinnen kann. Das Drumming passt nicht zum Gesang, der Gesang nicht zu den Riffs, kurzum hier passt gar nichts zusammen.
Was mir auch nicht so recht zusagen kann, ist „Butcher's Hook“. In den Strophen ist dieses noch gut anzuhören, schön treibend und die Spannung auf den Refrain steigt. Dieser ist jedoch in meinen Augen schlichtweg nervend und die häufigen Wiederholungen polieren diesen Eindruck auch nicht wieder auf. So nicht!
Insgesamt muss man jedoch sagen, dass Slipknot hier eine sehr interessante und ausgereifte Platte abliefern. Teilweise ähnelt das Dargebotene Stone Sour, jedoch um einige Nuancen härter. Der Großteil der Lieder weiß zu überzeugen, wenn auch zwei Nummern dabei sind, die mich die „Skip-Taste“ betätigen lassen. Dies ist allerdings nicht weiter schlimm, schließlich verbrennt sogar Tasten-Drücken Kalorien Wink Was mich teilweise außerdem gestört hat, war die Vorhersehbarkeit vieler Songs. Vieles wirkte sehr glatt-geschliffen und um Eingängigkeit bemüht, teilweise schon ein bisschen zu poppig/rockig. Alles in allem ist dieses Album einen Kauf wert, hartgesottene Maggots sollten nur vorher ein Ohr riskieren. Wer sich nicht auf den alten Sound versteift hat und offen für Neues ist, der kann viel Freude an diesem Werk haben.
Das Digipack kommt übrigens noch mit drei Bonustracks, einem Making Off auf DVD und einem erweiterten Booklet. Dieses ist sehr gut gelungen: Die Bilder unterstreichen die Atmosphäre der Songs und laden zum Nachdenken ein. Die drei neuen Songs sind auch eher ruhige Powerballaden - hier gefällt der Remix zu „Vermillion Pt. 2“ besonders. Dieser ist noch stimmiger als das Original und das will schon was heißen. Für den geringen Aufpreis bekommt man in der limitierten Fassung noch einiges mehr geboten. Dementsprechend würde ich diese empfehlen.

Um auf die Frage vom Anfang zurückzukommen:
All hope is gone? - Bei so einer Scheibe definitiv nicht!


Tracklist:
01. .execute.
02. Gematria (The Killing Name)
03. Sulfur
04. Psychosocial
05. Dead Memories
06. Vendetta
07. Butcher’s Hook
08. Gehenna
09. This Cold Black
10. Wherein Lies Continue
11. Snuff
12. All Hope Is Gone

13. Child of Burning Time (Bonus Track)
14. Til We Die (Bonus Track)
15. Vermillion Pt. 2 (Bloodstone Mix) (Bonus Track)

  


Hinzugefügt am: 19. Oktober 2008
Autor: Torben Knöpfler
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Sprache: german
Punkte:   (8/10)
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