Crowpath - One with Filth [Grindcore / 2008]

Diese Woche stand für mich fast ausnahmslos im Zeichen des Labels Candlelight, welches für den November eine Platte nach der anderen raushaut. Ziemlich fette sind dabei, allerdings auch vereinzelte eher mittelmäßige. Last but not least, widme ich mich jetzt dem dritten Full-Length Output der Schweden von Crowpath. Wollen wir doch mal sehen, wie sich „One with Filth“ in die Reihe der übrigen VÖ's einfügt.
Bei einem kurzen Blick auf die Kritiken von Seiten der Konkurrenz ;) schwand mir schon übles, werden doch alle bisherigen Outputs nicht gerade mit Lorbeeren überhäuft. Das soll aber nichts heißen; bekannter weise ist Irren ja menschlich. Nun will ich mich aber nicht länger mit dem Vorwort aufhalten, sondern komme direkt zum eigentlich interessanten – der Musik.

Hier servieren Crowpath eine Mischung aus Grindcore, Death Metal und Hardcore. Diese wird mal schnell und brutal, dann wieder schleppend und monoton treibend in die Gehörgänge des andächtig lauschenden Redakteurs gepresst. Dabei gehen die drei verantwortlichen Schweden wesentlich anspruchsvoller, als ähnelnde Genrekollegen, wie z.B. The Red Chord vor. Eingängige Momente oder Passagen findet man kaum, jedoch auch keine leicht nachzuvollziehende Prügelorgie. Stattdessen bekommt ihr hier eine ordentliche Salve aus verschiedensten Riffs und wüsten Schlagzeug-Vergewaltigungen vor den Latz geknallt. Diese klingen in meinen Ohren selten stimmig und erfordern eine 100% tige Konzentration. So viel zu den schnellen Songs, die eigentlich gar nicht so schlecht sind. Gut, sie sind chaotisch, schwer verdaulich und irgendwie sonderbar aber nichts, was ich mit dem Prädikat unhörbar abstempeln würde. Allerdings enthält das Album auch eine ganze Menge Nummern, die so weit wie tempotechnisch möglich gedrosselt sind. Mit diesen kann ich gar nichts anfangen und damit steh ich offensichtlich nicht alleine. Welche Aussage will die Band durch diesen Stil transportieren? Soll das verstörend wirken? Ich weiß nicht, was sich Crowpath dabei gedacht haben; gelingen tut es ihnen auf jeden Fall nicht. So wirken die Songs schlichtweg langweilig und nur kurz zu ertragen. Damit wäre eigentlich alles zur CD gesagt; na ja, fast alles. Mit „I Gryningen“ und dem Rausschmeißer „Retarded Angel“ sind nämlich auch noch zwei Noise Tracks enthalten. Von Noise kann jeder halten, was er will. Meine Begeisterung für dieses Genre hält sich auf jeden Fall in Grenzen.

Dieser letzte Satz kann so auch unter auch die gesamte „One with Filth“ gesetzt werden. Crowpath kreieren hier ein ziemliches Chaos, was erstmal entwirrt werden will. Mir ist diese Scheibe eindeutig zu anstrengend, hart gesottene Grindcore-Fans könnten jedoch Gefallen finden. Hier ist es ähnlich wie beim Sex: Mit Kondom ist immer sicherer. Will heißen: Informiert euch vorher auf Myspace!


Tracklist:
01. One With Filth
02. Where Dolls Do Sin
03. Fondling The Grotesque
04. Plague Bearer
05. I Gryningen
06. Cleansed In Chlorine
07. The Deed
08. The Hunt
09. Septic Monarch
10. In Pitch Black Piss
11. Retarded Angel

  (4/10)