Was macht man, wenn man sich mit seiner Hauptband nicht mehr ausgelastet fühlt? Man gründet ein Side-Projekt. Dies taten im Falle October Tide auch Frederik Norrman und Jonas Reske von Katatonia und riefen eben jenes Projekt 1995 ins Leben. Ihr 1997er Album „Rain Without End“ erscheint nun als Re-Release.
Musikalisch fühle ich mich bei October Tide sehr stark an die frühen Katatonia erinnert, was nicht zuletzt daran leigt, dass zwei Leute dort auch ihr Handwerk praktizieren. Dass „Rain Withoud End“ schon elf Jahre auf dem Buckel hat stört nicht, denn die Musik ist aktuell, frisch und dröhnt gut durch die Boxen.
Intelligente Arrangements, die von Melodie und Atmosphäre nur so strotzen, paaren sich mit aggressiven Parts. Alles fügt sich sehr gut zusammen und man taucht in diese Welt ab. Nach den 39 Minuten fragt man sich dann, wo nur die Zeit geblieben sei. So muss das sein. Wenn man es wie October Tide schafft, Leute an die Musik zu fesseln, dann hat man etwas richtig gemacht.
Im Grunde braucht man nicht mehr zu dieser Platte schreiben, denn man muss es hören, um wirklich die Musik zu fühlen, denn man kann das, was man hört, nur in wenige Worte fassen, da dieses Album unschlagbar gut ist. Kein Wunder, dass man es neu aufgelegt hat.
Insgesamt ist dieser Re-Release eine Bereicherung für jedes CD-Regal in dem auch Katatonia und Konsorten stehen. Wer „Rain Without End“ nicht besitzt, sollte sich diese CD zulegen.
Tracklist:
1. 12 Days of Rain
2. Ephemeral
3. All Painted Cold
4. Sightless
5. Losing Tomorrow
6. Blue Gallery
7. Infinite Submission