Vengeance - Soul Collector [Hard Rock / 2009]

Nachdem mich Vengance vor nicht all zu langer Zeit mit ihrem Livealbum „same/same... But Different“ nachhaltig begeistert haben, ziehen gerade die ersten Töne von „Soul Collector“, dem neuen Album der Holländer, durch meine erwartungsbedingt schonmal prophylaktisch begeisterten Ohren.

Ein schöner Regenschauer mit Donner leitet langsam den Opener „Cross in the Rain“ ein. So wirklich vom Hocker reisst das einen nicht, es klingt eher nach einer lediglich teilweise geglückten Symbiose von Bon Jovi und AC/DC. Dies liegt vor allem an der Stimme von Leon Goewie, die irgendwie leicht schlapp klingt. Der Rest vom Lied passt aber soweit. Im Verlauf des Albums stellt sich heraus, dass die Stimme hier hochgradig variabel ist, sie klingt gottseidank nicht immer so schlapp.
Ansonsten ist auch wieder für Vielfalt gesorgt. Balladen wie „Lean On Me“ reihen sich an Rocker wie den Titeltrack oder einfach irgendwie abgedrehte Songs wie „Myspace Freak“. Dummerweise sind nicht alle Tracks gelungen, es gibt hier eine gewisse Anzahl an Filler-Tracks. Und auch Erinnerungen an andere Bands werden öfter wach, als mir lieb ist (wenn auch nicht an jeder Stelle). Mit dem eigentlich gar nicht mal so üblen „Samurai“ kopieren sie sich aber fast selbst, der Song erinnert stark an den Vengeance-Hit „Arabia“.

Nach dem tollen Livealbum waren meine Erwartungen natürlich nicht niedrig und wurden dem entsprechend leider auch nicht ganz erfüllt, aber alles in allem ist das Album trotzdem eher im guten Teil des Rockspektrums einzusortieren. Fans guter Rockmusik können hier also ohne all zu große Bedenken zugreifen.


Tracklist:
1. Cross in the Rain
2. Wait Until The Sun Goes Down
3. Soul Collector
4. Samurai
5. What The Hell
6. Myspace Freak
7. I Never Felt That Way Before
8. Dance
9. Rock and Roll Band
10. So Many Times
11. Lean On Me

  (7/10)