Das irgendwie comicartige Cover, das den Namen mit einem aufsteigenden weissen Hai perfekt wiedergibt, lässt nicht wirklich Rock-Stimmung aufkommen. Sowas erwartet man bei dieser Art Musik halt nicht wirklich. Aber man soll ein Buch ja nicht nach seinem Einband beziehungsweise eine CD nach dem Cover beurteilen, also wollen wir mal sehen, was uns Great White mit „Rising“ kredenzen.
Der Opener „Situation“ legt nicht viel vor, und der Rest des Albums hält locker mit. So in etwa könnte man „Rising“ in einem Satz beschreiben. Das „Hard“ vor dem „Rock“ beschränkt sich auf ein paar Gastauftritte, der Rest dümpelt so vor sich hin. Ohrwürmer sind trotz der recht eingängig-seichten Melodien eher schwer zu finden, irgendwie wirkt das ganze auf weite Strecken eher wie Hintergrundmusik. Nur ein paar Stücke haben etwas mehr Biss, der sich allerdings auch in Grenzen hält. „All or Nothin'“ erinnert etwas an AC/DC, hier ist das „Hard“ tatsächlich zu finden. Auch das flotte „Danger Zone“ kann damit punkten, dass es sowas ähnliches wie einen Ohrwurm aufweist – und außerdem mal die Temposchraube etwas anzieht. Und auch die Ballade „My Sanctuary“ ist ganz ok, jedoch auch kein musikalischer Quantensprung. Zum Abschluss gibt’s dann noch ein Cover des Stones-Songs „Let's Spend The Night Together“, der aber auch nicht wirklich eine Offenbarung ist, eher etwas schwach auf der Brust.
„Rising“ ist keine Platte die man haben muss. Wer dennoch auf seicht-leichten Rock steht, der kann mal ein kleines Ohr riskieren, aber eine Kaufempfehlung hierfür kann ich nicht wirklich aussprechen.
Tracklist:
1. Situation
2. All or Nothin'
3. I Don't Mind
4. Shine
5. Loveless
6. It Is Enough
7. Last Chance
8. Danger Zone
9. Down On The Level
10. Only You Can Do
11. My Sanctuary
12. Let's Spend The Night Together
(2/10)
