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Korea - For the present purpose [Alternative / 2009]

AlbumcoverAlle Welt blickt in Richtung Korea. So sieht's dieser Tage aus. Während UN-Sicherheitsrat und vor allem die Amerikaner zunehmend nervöser werden, lassen sich Kim Yong-il und Kameraden – pardon Genossen – nicht nervös machen und experimentieren munter weiter mit schlecht verdaulichen Pilzkulturen. Wie lange noch und wer am Ende nervöser sein wird sind durchaus interessante Fragen, die hier jedoch nicht weiter erörtert werden sollten, schließlich wächst ganz tief in unserem Herzen eine neue Bedrohung heran. Diese schlicht mit dem Decknamen „Korea“ versehene vierköpfige Spezialeinheit wurde im Jahre 2003 in Stockholm gegründet und hat bis dato zwar noch keine Atomwaffen dafür ein erstes Album, welches hoffentlich wie eine solche einschlagen wird, am Start.

Auf diesem präsentieren sich die vier Schweden in gewohnt nordländischer Melancholie – von gewetzten Klingen keine Spur. Stattdessen herrschen auf „For the present purpose“ melodiöse Gitarren und nachdenkliche Bass-Linien veredelt durch abstrakt technische Spielereien. Die so entstandenen Songs nehmen selten richtig Fahrt auf und bewegen sich stattdessen fast durchgehend in verträumt-rockigen Alternative-Breiten, wenn auch teilweise mit einem Schuss Industrial-Groove. Damit wären wir auch leider beim Haken an der Sache angelangt. „For the present purpose“ klingt gut, keine Frage, und bleibt doch streckenweise viel zu harmlos. Der Songaufbau verzichtet auf große Höhepunkte genauso wie auf unbequeme Momente und bleibt somit eine ziemlich geradlinige und teilweise auch seichte Angelegenheit. Die Vocals sind daran nicht ganz unbeteiligt. Sänger Michael Ehrnstén säuselt und singt sich zwar ohne technische Mankos aber verzichtet gleichzeitig auf große Emotionen oder nennenswerte Individualitäten in seiner Stimme. Dieses Konzept wäre zwar sicherlich chartkompatibel, doch um in der „Hard ' N ' Heavy“-Sparte auf Dauer zu bestehen, braucht es mehr als eine „schöööööööne“ Stimme und seichte musikalische Begleitung.

Seien wir mal ehrlich: Von großflächig atomaren Wirkungen sind Korea noch ein ganzes Stück entfernt. Trotzdem ist „For the present purpose“ ein nett anzuhörender Erstling, irgendwo zwischen HIM und The Rasmus. Ein bisschen mehr Tiefgang hätte sicherlich nicht geschadet, ein bisschen mehr Action wäre auch nett gewesen, doch insgesamt kann sich dieser erste Versuch durchaus sehen und hören lassen.


Tracklist:
01. Insufficent Karma
02. STHLM Psycho
03. Save Your Pain
04. Self-deception
05. Above
06. Rebound
07. Me VS You
08. It`s Over
09. GPHH38
10. Growing Apathy

  


Hinzugefügt am: 13. Juni 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Hits: 3852
Sprache: german
Punkte:   (6/10)
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