Trail of Tears präsentieren nach ihrer Neuformation 2007 ihr seitdem zweites Album - und hoffen, nach internen Schwierigkeiten, die Reincarnation keinen Kindstod sterben zu lassen. Die sechs Norweger warten mit dem neuen Werk "Bloodstained Endurance" auf. Naja, klingt ja nicht gerade nach Leben, aber hören wir ersteinmal hinein.
Die Musik lässt sich am besten mit den attributen eindrucksvoll und, ja irgendwie pompös, beschreiben. Mächtig, voll und atmosphärisch, irgendwie mystisch. Der Hindergrund formiert sich aus Rhythmusgitarren, Doublebass und Keyboards sowie des öfteren einem Streichorchester. Die Vocals sind von Sängerin Cathrine her clean, von Ronny alles andere als clean, sehr rauh gegrowlt.
Aber kommen wir nun zur Kritik: Die Gitarren scheinen leider nur Powerchords zu kennen, was der Dynamik und der Spannung, die in der Musik liegt, zugute kommt. Aber eben immer. So streuen die Drums auch immer ihre Doublepasspassagen dazwischen, lediglich bei Pausen zur Dramatik geben sie Ruhe. Die Keys und Streicher hingegen waren genau richtig eingesetzt, wunderbar arrangiert, nicht zu dominant oder anderes. Die Stimme von Cathrine finde ich angenehm. Dafür, dass ich ihre Musik zuerst mit Leave`s Eyes in Verbindung gebracht habe, ist ihre Stimme nicht so dünn und hoch, sondern hat Substanz. Sie bringt nich den ganz krassen Kontrast zu Ronny, aber dafür hör ich ihr gern zu. Sie bringt einen Mix zwischen klassischem und modernen Gesang, switcht auch innerhalb ihrer Gesangspassagen zwischen den beiden "Modi" hin und her. Die höheren Passagen meistert sie auch gut, manchmal an der Grenze zum Schreien oder mit einem Tremolo, das einem doch manchmal einen Hauch von Gänsehaut über die Haut huschen lässt.
Das Album wurde in den Soundside Studios und Finnfox Studios produziert und gemastert. Das wird zwar alles hoch gelobt, aber mir rücken die Vocals zu sehr in den Hintergrund, dass das Zuhören irgendwie anstrengend wird und man doch nach dem letzten Song freiwillig das Radio anstellt. Schade eigentlich.
Also meiner Meinung nach nicht schlecht, aber hätte man ein paar Punkte in der Produktion schon anders gemacht, wäre es angenehmer anzuhören. Leider sind sich die Songstrukturen auch immer ähnlich. Viel Variationen hört man zwar nicht, aber dennoch haben die Songs einen gewissen Wiedererkennungswert. Man muss sich eben hineinhören.
Tracklist:
01. The Feverish Alliance
02. Once Kissed By the Serpent Twice Bitten By Truth
03. Bloodstained Endurance
04. Triumphant Glean
05. In The Valley of Ashes
06. A Storm at Will
07. Take Aim Reclaim Prevail
08. The Desperation Corridors
09. Farewell to Sanity
10. Dead End Gaze
11. Faith Comes Knocking