Saxorior - Völkerschlacht (Pagan Black Metal / 2009)

Wir schreiben das Jahr 1813. Der Befreiungskrieg tobt zwischen den Truppen von Österreich, Preußen, des Russischen Reiches und Schweden gegen die Truppen Kaiser Napoléons. Kanonensalven machen die Luft fast undurchsichtig. Berittene Schwertkämpfer jagen die Fußsoldaten den Hang hinab und zwischendrin tobt der Black Metal von Saxorior die treibenden Kriegsrhythmen zu diesem Massaker.

Bei dem Titel dieser Scheibe werden mit großer Wahrscheinlichkeit hauptsächlich deutsche Texte assoziiert. Aber die Tracklist lässt genau das Gegenteil vermuten. Dabei zeigen die gebürtigen Sachsen im Maintrack schon, dass sie auch mit deutschen Lyrics ordentlich Atmosphäre herüber bringen können. Aber das bricht dem Gesamtkunstwerk keinen Zacken aus der Krone. Hier wird brachialer Black Metal zelebriert, mit leicht epischen Aspekten. Schon das Intro weiß, wie man die Atmosphäre richtig in die Gehörgange des Hörers transportiert. Harsche Militärtrommelschläge und eine immer lauter werden Gesamtkulisse lassen erahnen, was einen erwartet. Das Heer macht sich bereit zum Angriff. Und der Maintrack haut direkt mit Kanonenschlägen und Bajonettgemetzel einher. Diese Schlacht wird über eine drei viertel Stunde geschlagen.

Das Quartett zeigt auf dieser Scheibe ein breites Spektrum an Spielfähigkeit. Mal trashig (The Executioner), mal episch (Völkerschlacht). Die Gitarrensoli winden sich diabolisch tief in das Gehör und verweilen lange Zeit darin. Hier sei besonders Brave Helpers In Need genannt, das einfach über Tage nicht mehr aus meinem Kopf ging. Dem überanstrengten Soldaten wird sogar etwas Pause gegönnt (A special event on the market place) der mir teilweise seltsam vertraute Melodien ans Ohr brachte. Ich lehne mich etwas aus dem Fenster und nenne hier Falkenbach – Laeknishendr. Kurz darauf wird aber die gewohnt brachial geniale Manier der schwarzmetallischen Kunst geliefert.

Die größte Stärke dieses Albums liegt definitiv an dem enorm hohen Tempo, ohne irgendwelche Kompromisse. Wer mal wieder richtig Lust auf Schlacht, Heroen und Pathos hat, wird hier seine helle Freude finden. Epische melodiöser Black Metal at it's best! Wer allerdings die deutsche Sprache liebt und mit englischen Texten nichts anfangen kann, wird hier entweder ein Auge zudrücken müssen oder diese Platte im Laden stehen lassen. Völkerschlacht allein reicht da leider nicht aus.

Tracklist:
1. 1813
2. Völkerschlacht
3. Executioner
4. Johann Siegmund Of Liebenau
5. Brave Helpers In Need
6. A Special Event On The Market Place
7. Sentenced To Death
8. The Saviour
9. The Swedish Army
10. The Last Battle Of A Great Warrior

  (8/10)