Dawarra – eine deutsche Formation, die sich 2006 gegründet hat, um für das Gute, Reine und Schöne zu kämpfen, präsentieren nun ihre eigens herausgebrachten EP „Alb“.
Mit „Puppenspieler“ eröffnen die vier Herren ihr kleines Werk. Auf deutsches Liedgut war ich gefasst, aber sicher nicht von dieser Art. Da Dawarra den meisten unbekannt sein dürfte, will ich versuchen diese Band ein wenig zuzuordnen, was sich aber innerhalb der ersten Minuten schon als sehr schwierig gestaltet. Ihr „Puppenspieler“ klingt wie Max Raabe, der mit Knorkator im Mittelalter auf Wanderschaft ist. Ja, das trifft es wohl am ehesten.
Auch die anderen Titel wie „Zombie“ oder „Berserker“ bleiben diesem wunderlichen Mix treu und erzählen uns kleine Geschichten. Zum Teil muss ich lächeln, weil es fast schon ausgelutscht lächerlich ist, andererseits gibt es hier und da gute Ideen und Umsetzungen. Die Kombination der oben genannten Künstler passt auch zu dem, was Dawarra für mich darstellen: Unterhaltung. Die Spielgesellen haben Lust zu unterhalten, ob nun ernst oder närrisch. Nach meinem Geschmack sind ständige Ironie Songs à la Knorkator oder JBO auf Dauer immer etwas anstrengend, aber das ist ja nur meine Ansicht. Bei Dawarra bin ich mir nicht ganz sicher, inwiefern sie auch zu dieser Rubrik gehören (wollen). Nichtsdestotrotz haben die Potsdamer mit ihrem „Alb“ etwas kreiert, von dem ich mir vorstellen kann, dass es vielen Leuten, insbesondere live, gefällt.
Die Produktion als solche ist natürlich eher mittelmäßig, aber passt wiederum irgendwie ganz gut den verschrobenen anmutenden Songs.
Dawarra zeigen uns mit ihrem „Alb“, dass man in keiner bestimmten Schublade stecken muss, um Unterhaltung zu liefern. Die Songs sind z.T. Interessant bzw. alternativ strukturiert und aufgenommen. Manche Stellen wirken ein wenig wie gewollt und (noch) nicht gekonnt. Etwas mehr Ernsthaftigkeit und eine bessere Produktion sind die fehlenden Gewürze. Ich könnte mir vorstellen, dass Dawarra aber insbesondere auf der Bühne eine feine Sache sind.
Tracklist
1.Puppenspieler
2.Zombie
3.Alb
4.Komet
5.Grabgesang
6.Theater
7.Berserker
(5/10)
