Nervecell sind definitiv eine Band, die hier in Europa einen Exotenbonus genießen können, denn die Band wurde 2000 in Dubai (!!!) gegründet. Nun gut, ob dieser Exotenbonus auch die Musik gut macht ist fraglich, aber dafür wurde ja die CD auf den Markt geworfen.
Nach einem akkustischen Intro, genannt "As they reign & slither" wird mit "Vicious Circle of Bloodsed" ordentlich losgeholzt. Der Drummer knüppelt fast durchgehend mit Blastbeats, die für meine Ohren extrem drucklos klingen, dazu kommen Gitarrenriffs die irgendwo zwischen brutal und melodisch anzusiedeln sind, allerdings auch etwas zu drucklos und vor allem leise sind. Über allem grunzt, röchelt und growlt ein Sänger, der versucht etwas Groove in die ganze Sache zu bringen, was aber nur spärlich gelingt. Erst in "Flesh & Memories" kommt bei einem Breakdown etwas Schwung in die Sache, zudem hält Rajeh Khazaal hier seinen Mund und lässt so die Stimmung nur durch Instrumente erzeugen.
"Ratios" bringt durch ein langes Intro etwas Abwechslung in die Sache, denn es wird ein langer Akustikpart eingebaut, der von einem Gitarrensoli abgelöst wird, welches wiederum in eine groovige Stelle leitet, doch dann verwandelt sich alles wieder in das 08/15-Gebolze. Nichtsdestotroz ist dieses Instrumental wohl eines der Highlights des Albums.
Ich muss ja zugeben, dass hin und wieder eine gute Melodie zu finden ist und auch, dass technisch 1a gespielt wird. Dennoch ist mir das Ganze aufgrund der vielen Blasts etwas zu eintönig und der Sound ist auch nicht unbedingt das, was ich mir erwartet hab. Ich rate, erst mal in die CD reinzuhören bevor man sie kauft.
Tracklist:
01. As they reign & slither
02. Vicious Circle of Bloodshed
03. Flesh & Memories
04. For Every Victim Fallen
05. Beyond Our Sins
06. Haute Monde Facade
07. Rations
08. Demean
09. Vastlands of Abomination
10. Existence Ceased
