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Nakaruga - Nakaruga [Modern Metal / 2009]

AlbumcoverTabula Rasa. Dreimal habe ich inzwischen zu einer vernünftigen Einleitung angesetzt, dreimal die „Delete“-Taste betätigt und wieder verzweifelt auf ein weißes Blatt geblickt. Im Internet weiter gesucht, die kurze Biographie zum x-ten Mal gelesen, nichts Neues entdeckt und die Band inklusive ihrer Demo in sämtliche Abgründe der Hölle gewünscht. Dabei ist „Nakaruga“, das selbst betitelte Debüt alles andere als schlecht – eher im Gegenteil.

Fünf Tracks holzen die sechs Jungs uns darauf um die Ohren; vier Mal die volle Dröhnung, sowie ein elektronisch-akustischer Ausklang. „Die volle Dröhnung“ ist dabei durchaus wortwörtlich zu nehmen, schließlich bewegen Nakaruga sich in tiefsten Modern Metal Breiten und servieren eine knallharte Mischung harter Riffs und spaciger Synthies. Wer sich jetzt an die Urväter von Mnemic erinnert fühlt, liegt gar nicht so falsch. Zwar agieren Nakaruga deutlich brachialer als ihre amerikanische Verwandtschaft, verzichten komplett auf Klargesänge der klebrigen Art, doch lassen Struktur und Ausrichtung der Songs immer wieder Parallelen durchschimmern. Mnemic sind allerdings bei Leibe nicht die einzigen die für dieses überzeugende Debüt Modell gestanden haben. So erinnern zum Beispiel die Synthies auf „Youth in the Matrix“ an Slipknot in ihren besten Tagen, wie auch das Drumming regelmäßig an die wilden Percussion-Läufe der Brachial Nu-Metaller anknüpft. Für die Vocals dagegen haben die sechs Schweizer einen vorsichtigen Seitenblick nach Skandinavien geworfen und punkten durch kräftige Shouts der Marke Soilwork und Co. Trotz dieser klar definierbaren Anleihen klingt „Nakaruga“ insgesamt erfrischend eigenständig und kombiniert die oben aufgeführten Komponenten vielschichtig, so dass die Durchschnittslänge von fünf Minuten pro Song in keinster Weise negativ auffällt. Stattdessen durchlaufen Modern Metal Perlen wie „Converter“ verschiedenste Metamorphosen und lassen so keine Langweile aufkommen, wenn gleich teilweise auf Kosten der Übersichtlichkeit.

Das aber nur am Rande. Insgesamt ist „Nakaruga“ eine erfrischend druckvolle Demo, die nicht nur produktionstechnisch dem Vergleich zu den Großen der Szene in jeder Hinsicht standhält. Nachschlag, bitte!


Tracklist:
01. Nakatomy Warzone
02. Youth In The Matrix
03. Converter
04. Fear Nothing But Nothingness
05. Introspective

  


Hinzugefügt am: 06. November 2009
Autor: Torben Knöpfler
Link: Homepage
Hits: 3643
Sprache: german
Punkte:   (7/10)
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