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Fjoergyn - Jahreszeiten [Avantgarde Pagan Metal / 2009]

Albumcover„Das musikalische Konzept schließt direkt an die beiden Vorgängeralben an, entpuppt sich jedoch hierbei als klanglich sowie technisch enorm gewachsen und experimentierfreudig.“

Im Grunde ein Satz wie man ihn abgewandelt in nahezu jeder zweiten Promobeilage findet. Im Falle der Ausnahme Avantgarde-Pagan-Metaller von Fjoergyn entfaltet er jedoch eine völlig neue Dimension. Zwei Alben brachte dieser Vierer in wechselnder Besetzung bereits hervor - zwei Alben, wie sie an Detail-Reichtum und Vielschichtigkeit ein absolutes Novum in dem Genre darstellen. Nicht umsonst wurde das Projekt von weiten Teilen der Hörer aller Sparten härterer Musik als „schwere Kost“ verschrieen. Ist „Jahreszeiten“ also betonschwere Kost, kaum zu verdauen oder zu erfassen? Ich muss gestehen, selbst mir als Liebhaber der beiden ersten Werke erschien diese Vorstellung befremdlich – bis jetzt.

Fjoergyn haben es schwer, keine Frage. Zwei brillante Alben suchen einen würdigen Nachfolger – Das ist eine Basis, wie sie optimaler nicht erscheinen könnte, allerdings schon manchem durchaus akzeptablen Werk den Garaus gemacht hat. So auch „Jahreszeiten“. Dabei begann alles so gut. Mit „Verklärte Welt“ und „Sturmzeit“ legen Fjoergyn stark vor, knüpfen nahtlos an „Sade et masoch“ an und schlagen einen wunderschönen Spagat zwischen knallharten Pagan-Metal-Riffs und klassischen Arrangements. Spätestens mit "Am Ende der Welt" ist damit schon wieder Schluss. Die Ausrichtung wird auf Tracks wie "Ich bin der Frost" zunehmend härter, klassische Parts verkommen zum Beiwerk und die Vielfalt, die die erste Hälfte der CD auszeichnete, weicht wachsender Ideenlosigkeit. Experimente wie ein jazziges Zwischenspiel auf „Wie Jahr um Jahr“ wirken weitestgehend befremdlich, während klare Parts den Eindruck eines Alibis erwecken. Gleichzeitig fällt die im Vergleich zu den Vorgängern deutlich schwächere stimmliche Leistung von Mastermind Stephan zunehmend stärker ins Gewicht. So haben sich erschreckend viele schiefe Töne bei den klaren Vocals eingeschlichen und auch der Einsatz härterer Growls wirkt teilweise übersteuert und somit semiprofessionell. Wieso Fjoergyn nach tadelloser Leistung auf den Vorgängern ausgerechnet hier schwächeln, kann ich mir selber nicht erklären. Gleichzeitig verliert „Jahreszeiten“ an zweiter Stelle - Der Lyrik. So wird die eklatanteste Schwäche dieses Albums vor allem bei Titeln wie dem ausschließlich klaren „Jera“ deutlich. Luden die intensiven Texte der Vorgänger zum Verweilen und der näheren Auseinandersetzung ein, langweilt die schlichte Naturlyrik auf die Dauer und zerstört so jeden Ansatz das Booklet zu wälzen. Zwar bewegt sich Stephan nach wie vor auf einem sehr hohen Level, doch kann die Abhandlung fallender Schneeflocken nicht annähernd faszinieren, wie es die kritische Betrachtung menschlichen Wesens auf „Sade et masoch“ tat. Während diese selbst den unbeschwertesten Lebenskünstler einen Moment nachdenklich werden ließ, erweckt „Jahreszeiten“ den Eindruck einer alten Gedichtsammlung, wie sie besser weiter in der Ecke verstaubt, um es polemisch auszudrücken.
Damit allerdings genug der harten Worte. Mögen diese Zeilen den Eindruck eines schwachen Albums erwecken, so sind sie Ausdruck hoher Erwartungen, denen Fjoergyn mit einem nur „guten“ Werk nicht gerecht werden.

Da war es also - „Jahreszeiten“ - der heiß erwartete Abschluss einer bis dato makellosen Trilogie, wie sie ihresgleichen sucht. Durch unendlich wirkende Verzögerung haben Fjoergyn ihre Fans lange warten lassen, um leider im Schatten ihrer Vorgänger unter zugehen. Nichtsdestotrotz funktioniert die Mischung aus Klassik und Pagan Metal auch auf „Jahreszeiten“ durchaus ansehnlich, bestechen die Arrangements durch Vielfalt und kann das gesamte Werk sowohl in Aufmachung, als auch Inhalt als runde Sache bezeichnet werden. Eingesessene Fans werden es bereits ihr Eigen nennen – für alle Neulinge in Puncto Fjoergyn empfehle ich eher den Griff zu „Sade et masoch“ oder „Ernte im Herbst“. Danach wird sich „Jahreszeiten“ auf früher oder später sowieso neben den beiden Erstgenannten einfinden!


Tracklist:
01. Auf bald
02. Oh verklärte Welt
03. Sturmzeit
04. Der Himmel fällt
05. Am Ende der Welt
06. Herbst ist da
07. Wie Jahr um Jahr
08. Jera
09. Ich bin der Frost

  


Hinzugefügt am: 22. November 2009
Autor: Torben Knöpfler
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Hits: 3730
Sprache: german
Punkte:   (7/10)
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