Winter (lat.: hiems), Verfall und das bittere Ende, das uns allen bevorsteht, genau dafür steht der Bandname Hiems. Es handelt sich hierbei um ein Ein-Mann-Projekt des Künstlers Algol. Angefangen hat alles 1996, das erste Album "Cold Void Journey" erschien 1999. Zehn Jahre später kommen wir in den Genuss des Nachfolgealbums "Worship or die".
Nach einem viel zu langen Intro, welches nach der CD benannt ist, bekommt man das erste richtige Lied "I" zu Hören. Das lange Warten lohnt sich, denn hier wird moderner Black Metal der Extraklasse zelebriert. Majestätisch, episch, melodisch, aggressiv und eiskalt klingt es aus den Boxen. Der Sound ist klar, aber dennoch nicht steril, sondern beinhaltet den nötigen Schmutz den man erwartet und auch erwünscht.
Erstaunlich ist, dass Synthies und Keys verwendet werden, diese fallen aber absolut nicht auf, dennoch würde ohne sie etwas fehlen. Dazu kommt, dass nahezu jeder Track Überlänge hat, dennoch wird einem nicht langweilig. Und das, obwohl Algol meist im Midtempo durch die CD leitet. Nun wie kommt das? Im Prinzip ganz einfach: extrem viel Groove, intelligente Melodien und Überraschungen wie Ambient angehauchte Stellen oder rasende Knüppelparts. "Wounds Just Death Can Heal" ist ein Paradebeispiel für diese These, wie es in knapp 7 Minuten beweist.
Alles in allem wird man etwas an Satyricon zu Volcano- oder Rebel Extravaganza-Zeiten erinnert, allerdings mit eigener Note, es handelt sich nicht um einen reinen Klon.
Wer auf der Suche nach modernem Black Metal ohne übertriebenes Synthie-Getue ist, Satyricon mag und auf Abwechslungsreichtum und Melodie ohne Kitsch steht, der wird Hiems lieben. Ich rate definitiv zum Kauf dieser Scheibe!
Tracklist:
01. Worship or die
02. I
03. Scum Destroyer
04. W.O.F.
05. Adventum
06. Bringer of Light
07. Wounds Just Death Can Heal
08. Hiems
09. 290979
10. Race With The Devil (Gun Cover)
