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Stygian - Fury Rising [Metal / Rock / 2010]

AlbumcoverStygian wollen raus! Lange Jahre hat der amerikanische Vierer ausschließlich seinen Vorbildern gehuldigt, nun fühlen sie sich bereit, selber die Kontinente zu erobern. Wer diese Vorbilder waren? Für eine amerikanische Band natürlich typisch: Metallica, Metallica und außerdem Metallica. Bereits 2006 haben die Jungs um Sänger Frank Leary mit dem selbst veröffentlichten Debut “Struggle” einen Anlauf gestartet, James Hetfield und Konsorten den Rang abzulaufen – geklappt hats zwar nicht, ein Plattendeal zur Veröffentlichung von Album Nr. Zwei ist trotzdem dabei rum gekommen.

„Fury rising“ - Das bedeutet so viel wie „wachsende Wut“. Leider ist von solch starken Emotionen herzlich wenig zu spüren. Stattdessen bestellen Stygian ihr Feld irgendwo in der Schnittmenge von Rock und Metal, allerdings ohne den Geist dieser Musik zu versprühen. Die Kompositionen bewegen sich in ziemlich geistlosen Bahnen, lassen zwar technisch keine Makel erkennen, blitzen aber nur wirklich selten auf. Gelungene Ansätze wie die Country-Anleihen zu Beginn von „Last Redemption“ gehen schnell in der Stygian-typischen Mischpoke aus coolen Riffs und fetten Drums unter. Damit manövriert sich die inzwischen zehn-jährige Kapelle zwar sicherlich nicht komplett ins Aus, begeistern geht allerdings auch anders. Zwar strahlt das Songwriting eine gewisse amerikanische Coolness aus, woran die fette Produktion nicht ganz unbeteiligt ist, über diese Leichtigkeit hinaus liefern Stygian zu keiner Zeit Bahnbrechendes. Stattdessen scheinen Metallica permanent mit beiden Füßen in der Hintertür zu stehen und selber kopfschüttelnd dieses große Maß an Belanglosigkeit und Ideenlosigkeit zu betrachten. Sogar in Puncto Vocals haben die vier Amerikaner ihren Status als Metallica-Coverband noch nicht überwunden, sondern müht sich Sänger Leary den ausdrucksstarken Gesang Hetfields bestmöglich zu imitieren. Was ihm zugegebener Maßen auch in einem ordentlichen Rahmen gelingt, der Eigenständigkeit von Nummern wie dem Titeltrack aber nicht zu Gute kommt.

So hart es auch klingen mag: Stygian machen Metallica für Arme. Der Stil der Amerikaner ist unverkennbar – ob im mitreißenden Original oder im belanglosen Verschnitt – was fehlt ist die zündende Energie, die überschäumende Kreativität und das musikalische Feingefühl. Die fette Produktion dürfte sicherlich so manch Anspruchslosen über dieses Manko hinwegtäuschen - Ich greife lieber zum schon tausendfach gehörten Original.


Tracklist:
01. Suffer Patiently
02. Fury Rising
03. Crimson Sand
04. My Regret
05. One More Shot
06. Last Redemption
07. Unstrung Hero
08. The Fear
09. Glass Legacy
10. Fever Slide

  


Hinzugefügt am: 10. Februar 2010
Autor: Torben Knöpfler
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Sprache: german
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