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Phdonos Deon - Nach ewigen Gesetzen [Avantgarde Melodic Death Metal / 2009]

AlbumcoverFreundschaft bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erst verdienen.
Wenngleich sich die Jungs und Mädels von Phdonos Deon den „Neid der Götter“ bereits mit ihrer Namenswahl zuschreiben, muss sich das junge Septet seine Sporen auf Erden erst verdienen. So konnten sich die jungen Musiker mit ihrer avantgarden Interpretation des Melodic Death Metals und einer ersten Demo im Rücken bis lang nur lokal bewähren, größere Aufmerksamkeit blieb dem ersten Werk verwehrt. Doch aller Anfang ist schwer und so haben sich Phdonos Deon keine Kosten und Mühen gescheut und legen mit „Nach ewigen Gesetzen“ den Nachfolger zu „Sie kamen“ vor.

Die Distanzierung von den momentanen Auswüchsen des Musikgeschäftes, die Rückkehr zu Ideenreichtum und künstlerischem Anspruch – Phdonos Deon machen keinen Hehl aus ihrer Einstellung zum momentan unglaublich erfolgreichen Nuclear-Blast-Mainstream. Und beschränken sich im Gegensatz zu mancher Stammtischrunde nicht auf stumpfe Weltenverbesserer-Gespräche bei zwei Promille, sondern gehen das Problem auf ihre eigene Weise an. Entsprechend unmetallisch, musikalisch und dennoch metallisch klingen die insgesamt vier Nummern auf „Nach ewigen Gesetzen“. Stilistisch irgendwo zwischen klassischen Arrangements, fast opernhaften Vocals und einer feinen Garnitur aus bunt-metallischer Vielfalt, fallen Phdonos Deon damit aus allen Rastern – allerdings auf eine äußerst hoffnungsvolle Art und Weise. So zeugt die geschickte Verwebung der klassischen Passagen mit dem metallischen Background nicht nur von technischem Verständnis der Instrumente auf hohem Niveau, sondern klingt auch im Zusammenspiel erstaunlich homogen und ausgefeilt. Dabei ist der Begriff „klassische Passagen“ ausnahmsweise sogar wortwörtlich zu nehmen. Im Gegensatz zu manch anderer Combo, die sich in Tradition der alten Meister sieht, beschränken Phdonos Deon ihre klassischen Anteile nicht auf opulent orchestrale Arrangements, effekthaschend eingebaut, sondern verarbeiten ihre diesbezüglichen Einflüsse weitaus nachhaltiger, intensiver und alltäglicher. Einzig die hohen Sopran-Vocals schlagen in dieser ansonsten rundum gelungenen Symbiose äußerst störend zu Buche. So bewegt sich Sängerin Tina vollkommen schmerzfrei weit über den Wolken der Tonleitern und übertönt die facettenreichen Songstrukturen förmlich mit ihrer Stimme. Das lenkt nicht nur einerseits die Aufmerksamkeit auf unangenehme Weise von der Arbeit der übrigen Musiker weg – nein, es bietet auch keine adäquate Alternative. Zwar sind die weiblichen Vocals technisch sicherlich weitestgehend fehlerfrei vorgetragen, schießen allerdings gleichzeitig am musikalischen Background weit vorbei und wirken so vollkommen deplatziert. Auch die rundum überzeugende deutsche Lyrik, bekommt durch diese Art des Vortrags nicht die Aufmerksamkeit, die ihr gebühren würde.

So verderben sich Phdonos Deon sozusagen beim Endspurt einen Platz auf den Medaillenrängen. Trotz dieses Mankos, offenbart „Nach ewigen Gesetzen“ eine große Menge Potentials, strotzt vor Individualität und zeigt sich erstaunlich reif. Wäre nicht...

Tracklist:
01. Krieg
02. Freud und Leid
03. Totenwalzer
04. Nach ewigen Gesetzen

  


Hinzugefügt am: 21. Februar 2010
Autor: Torben Knöpfler
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Sprache: german
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