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Bastard - Aftermath [Death Metal / 2010]

AlbumcoverDer Bastard. Im täglichen Leben gerne vom pubertierenden Nachwuchs ohne Kenntnis um die eigentliche Bedeutung als Beleidigung genutzt, erfreut sich der uneheliche Sprößling auch in der Metalszene reger Beliebtheit. So großer Beliebtheit, dass es ein duchaus realistisches Unterfangen wäre, ein Themenfestival sozusagen von Bastarden für Bastarde mit ausschließlich „bastarder“ musikalischer Untermalung zu veranstalten. Nur blöd, dass die meisten dieser Bastarde sich allerhöchstens eines Lokalstatus erfreuen.

So auch der heute thematisierte Interpret. Um die Jahrtausendwende gegründet, konnte die württembergische Formation bereits zwei Jahre später mit einer ersten EP kurz aufhorchen lassen, um 2005 mit einer Demo den Grundstein für das erste Album „Aftermath“ zu legen. Weitere fünf Jahre später hat die eingesessene Combo diesen Schritt auch bewältigt und das Ergebnis kann sich durchaus hören lassen. Stilistisch am ehesten dem kräftig groovenden Death Metal mit leichten Thrash-Anleihen zuzuordnen, ist es vor allem die Riff-Arbeit, die den zehn Nummern einen originellen Look verleiht und sich immer wieder durch feine melodische Zwischenspiele in den Fokus der Aufmerksamkeit rückt. Leider geht abgesehen von dieser gelungenen Basis relativ wenig auf „Aftermath“. So sind die hauptsächlich gegrowlten Vocals allerhöchstens als durchschnittlich zu werten und auch das Drumming setzt kaum eigene Akzente. In der Folge bewegen sich Nummern wie das gelungene „Lord of flies“ auf einem schmalen Grat zwischen Coolness und Langeweile. Funktioniert dieser Spagat in dieser Nummer mit ihren kurzen Blastbeat-Ausflügen noch durchaus ansehnlich, so geht der Schuss zum Beispiel auf „Spirit of war“ gehörig nach hinten los. Das andauernde Down-Tempo strapaziert mit der Zeit die Geduld und der Wunsch nach mehr Action, mehr Abwechslung und dem Salz in der Suppe verhallt ungehört in den uninspiriert gegrowlten Vocals.

Trotz dieser kritischen Worte ist „Aftermath“ kein Totalausfall, sondern vielmehr eine weitere gute Death Metal Scheibe im Sumpfe dieser Szene. Zwar beweisen Bastard zum Beispiel im genialen „Brain Corrosion“ eine Menge Potential und können auf einen relativ eigenständigen Sound bauen, müssen aber gleichzeitig kräftig an sich arbeiten und ihren Down-Tempo-Ballast ablegen.

Tracklist:
01. Doomsday
02. Entity
03. Lord Of Lies
04. Life After Death
05. Spirit Of War
06. Brain Corrosion
07. Visions Of Blood And Lust
08. 66Susi
09. Aftermath
10. Northern Lights

  


Hinzugefügt am: 20. März 2010
Autor: Torben Knöpfler
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Sprache: german
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