Chris Caffery dürften viele durch seine Gitarrenarbeit bei Savatage und dem Trans-Siberian Orchestra kennen. 2005 wagte Chris jedoch den Schritt in die Eigenständigkeit und lieferte in jenem Jahr mit „Faces“ und „W.A.R.P.E.D.“ zwei Solo-Alben ab.
Dadurch, dass mit Savatage und dem TSO momentan nicht viel los ist, war Zeit Solo-Album Nummer drei fertigzustellen. Dieses trägt den Namen „Pins and Needles“.
Wer jetzt erwartet, dass „Pins and Needles“ wie Savatage oder Trans-Siberian Orchestra klingt, der sollte ruhig bei diesen Bands bleiben, denn Chris Caffery klingt nach Chris Caffery und nicht nach Savatage oder TSO, was so viele von ihm erwarten. Ich kann dies nicht nachvollziehen, denn man ist um jede Band oder jeden Musiker froh, der seinen eigenen Sound hat.
Im Falle Chris Caffery trifft dies zu. Im Vergleich zu Savatage legt er viel mehr härte an den Tag und ist in seinen Songstrukturen deshalb nicht so sehr festgefahren, wie bei Savatage, wo Jon Oliva den Hauptteil des Arrangierens übernimmt, wodurch viel Freiraum für Experimente bleibt.
Experimentiert wird auf „Pins and Needles“ in der Tat sehr viel. So findet man neben elektronischem Kram und der einen oder anderen poppigen Passagen auch klassische Instrumente, wie in „Worms“, bei dem Chris selbst die Saxophon-Spur beisteuert. Da fragt man sich, welche Instrumente er wohl noch beherrscht.
Natürlich kommt auch das Fluchen auf dem Album nicht zu kurz. So gibt es mit „Y.G.B.F.K.M.“ einen solchen Song, wie man ihn mit „Pisses Me Off“ von „Faces“ her kennt. Mit „Chained“ gibt es sogar etwas sehr poppiges auf die Ohren und orientalsiche Klänge in „Mettle Eastern“. Neben all den genannten Sachen gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken, aber dies soll jeder selber tun.
Wer jetzt auf Entdeckungsreise gehen will, der soll dies tun, denn „Pins and Needles“ kann sich hören lassen. Viel Experimentierfreude gepaart mit musikalischen Verständnis und Können haben auf diesem Werk eine Einheit gebildet und ein sehr abwechslungsreiches Album kreiert. Also, reinhören.
Tracklist:
1. Pins and Needles
2. 66
3. Reach Out and Torment Again
4. Walls
5. Y.G.B.F.K.M.
6. It's S-A-D
7. Chained
8. Worms
9. The Sign of the Crossed
10. The Time
11. Mettle Eastern
12. In the Midst
13. Quaaludio
14. The Temple
(9/10)
