Große Titel werfen bekanntlich ihre Schatten vorraus. Im Falle Freedom Calls war es die Diskussion ums Coverartwork. Das bunte Fantasy-Cover sagte so gut wie niemandem zu, weil es für Freedom Call-Verhältnisse etwas total untypisches ist. Zum Glück entschärfte man das Cover hinterher farblich noch ein wenig. Vielleicht soll es einfach nur den Neuanfang symbolisieren, denn Cede und Ilker verließen die Band 2005. Auf dem neuen Werk „Dimensions“ geben Lars Rettkowitz (Guitar) und Armin Donderer (Bass) ihren Einstand.
Freedom Call drücken von Sekunde eins an aufs Gaspedal, wenn man mal das grottige Intro – der Erzähler ist einfach nur schlimm, fast genauso schlimm wie die textliche Ausrichtugn (Naturschutz) – beiseite lässt und die Songs betrachtet. Man bekommt zwölf Songs serviert, die nicht typischer hätten Freedom Call sein können. Man besinnt sich wieder auf alte Stärken und vernachlässigt die poppige Attitüde es Vorgängers „The Circle of Life“ ein wenig, auch wenn sie nicht ganz verschwindet. Sicherlich werden die Songs live wieder eine ordentliche Spur härter klingen.
Besonders erfreulich ist, dass man sich nicht nur auf alte Stärken besinnt, sondern auch versucht den Sound kontinuierlich weiterzuentwickeln. So bekommt man neben Highspeed und einer Schnulze namens „Words of Endeavor“ progressive Elemente zu höre, klassicshe Instrumente und das eine oder andere Mal einen Kinderchor, der der Fantasy-Attitüde des Covers die richtige Authentizität verleiht.
Ansonsten muss man nicht viel sagen, denn „Dimensions“ ist guter Hanseaten Metal der Marke Helloween – schöne Grüße von „Mr. Evil“ and „Mr. Torture“ - und Gamma Ray, der diesmal endlich, mit Ausnahme von „Far Away“, mit Eigenkreationen, was die Songtitel angeht, auftrumpfen kann.
Los Freunde der melodischen Unterhaltung, folgt dem Magier ins Abenteuerland. Der Eintritt kostet nur den Verstand, oder besser gesagt die Nackenmuskeln, denn „Dimensions“ ist ein Album zum Mitnicken. Zudem solltet ihr euch nach dem Hören die Ohren waschen, denn der eine oder andere Ohrwurm bleibt wie immer sicherlich hängen.
Tracklist:
1. Demons Dance
2. Innocent World
3. United Alliance
4. Mr. Evil
5. Queen of My World
6. Light Up the Sky
7. Words of Endeavour
8. Blackened Sun
9. Dimensions
10. My Dying Paradise
11. Magic Moments
12. Far Away
(9/10)
