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Graveworm - Collateral Defect [Melodic Black Metal / 2007]

AlbumcoverGraveworm waren nach drei starken Alben (As Angels Reach The Beauty, Scourge Of Malice und Engraved In Black) auf dem besten Weg, sich neben den Labelkollegen von Dimmu Borgir an der Spitze des melodischen Black Metals zu etablieren. Dann kam 2005 „(N)utopia“ und viele fragten sich: was ist bloß aus Graveworm geworden? Zwar wurde die Musik durch die Konzentration auf die Gitarren und das drosseln des Keyboardeinflusses härter, aber man verlor dadurch auch eines der Trademarks: die hymnenhaften, getragenen Parts. Außerdem verzichtet man seit „(N)utopia“ auch auf weibliche Vocals. Zwei Jahre später präsentieren uns die Würmer ihr neuestes Album, „Collateral Defect“.

Nach einem kurzen, an einen Science-Fiction Horror erinnernden Intro („Reflections“) geht es mit einem sehr langgezogenen Schrei von Stefan Fiori und „Bloodwork“ los. Hier geht man sehr schnell zu Werke und setzt immer wieder kurze Breaks, die dem Song sehr gut zu Gesicht stehen. Ab und an wird das ganze noch mit einem Keyboardteppich unterlegt, der dem Song dann eine verträumte, melancholische Note aufsetzt. So kann man eigentlich auch schon den Rest des Albums beschreiben, jedoch gibt es zum Glück auch noch ein paar überraschende Momente. So hört man in „Touch Of Hate“ Pfeiftöne, in „Fragile Side“ hört man neben den Graveworm-typischen Wechselspiel von Grunzen und Kreischen auch klare Vocals. Leider erinnern diese an Metal-oder Emocore und passen nicht recht zum Graveworm Sound. Bei der nächsten Scheibe bitte nicht mehr!
Das obligatorische Cover eines (eigentlich peinlichen) 80er Songs ist wiedereinmal sehr gut gelungen, so kann man sich „I Need A Hero“ von Frau Tyler jetzt in der Graveworm Version anhören. Leider ist der Song in der Mitte des Albums gelandet, was absolut nicht passt, als finales Stück wäre es sicher besser gewesen.

Graveworm liefern mit „Collateral Defect“ den logischen Nachfolger zu „(N)utopia“ ab. Man entwickelte den Sound des Vorgängeralbums ein wenig weiter, aber ohne erneut einen großen stilistischen Bruch zu begehen. Schade, denn so klingen viele Songs fast gleich und lassen die (für frühere Werke typische) Atmosphäre vermissen. Meiner Meinung nach befinden sich die Südtiroler auf dem absteigenden Ast und ich bin auf die weitere Entwicklung der Band gespannt; ob sie so weiter machen oder ob sie es noch einmal schaffen zu alter Stärke zurückzukehren.

Tracklist:

01. Reflections
02. Bloodwork
03. Touch Of Hate
04. Suicide Code
05. The Day I Die
06. Fragile Side
07. I Need A Hero
08. Out Of Clouds
09. Scars Of Sorrow
10. Memories

  


Hinzugefügt am: 29. Mai 2007
Autor: Norman Hauer
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Hits: 3424
Sprache: german
Punkte:   (5/10)
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