Blitzkrieg, eine Band, welche die meisten jungen Leute nicht wirklich kennen dürfte. Die Generation Metallica, dazu gehöre ich auch, dürfte von den NWoBHMler durchaus ein Lied vernommen haben, denn „Blitzkrieg“ befindet sich auf einer Metallica-B-Seite bzw auf „Garage Inc.“. Die Band, von der mit Brian Ross nur noch ein Gründungsmitglied an Board ist, schaffte nie so wirklich den Durchbruch, wird aber von Metallica Drummer Lars Ulrich als prägend empfunden.
Nun veröffentlichen Blitzkrieg in der Besetzung Brian Ross (Gesang), Paul Brewis (Bass), Phil Brewis (Drums), Ken Johnson (Gitarre) und Guy Laverick (Gitarre) mit „Theatre of the Damned“ den Nachfolger zum 2005er Album „Sins & Greed“.
Musikalisch konnte ich mir bereits auf dem Wacken Open Air 2007 ein Bild der Songs machen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Album noch nicht gehört. Man präsentierte dort auch schon neues Material, unter anderem den Titelsong „Theatre of the Damned“. Dieser Song reißt einen richtig mit, was nicht zuletzt an Ross' Sangesqualitäten liegt. Leider muss man sagen, dass der Song auf Platte nicht so derart grandios wirkt, denn, das ist mir bei allen Songs aufgefallen, ist die Gesangsspur mit zu viel Hall hinterlegt, wodurch einiges verlorengeht, was die Songs aber nicht schlechter macht.
Das Album bewegt sich im Schnitt im Mid-Tempo-Bereich, wodurch sich das Album als sehr bangfreudig erweist. Dazu kommt, dass man auf eine recht einfache Struktur setzt, aber durchaus Raffinesse beim Arangieren bewiesen hat, denn die Songs wirken auf keinen Fall billig oder simpel, nur der Aufbau ist halt einfach; klassisch eben. Auch die Soli sind den Songs entsprechend sehr gut eingebunden und passen sich dem jeweiligen Song sehr gut an.
Natürlich hat auch diese Platte neben ihren überwiegenden Höhen auch ihre Tiefen. Dazu gehört, wie schon erwähnt, die Gesangspur, die mit zu viel Hall hinterlegt ist. Dazu kommt noch, dass man in einigen Songs das Gefühl aht, dass sie nie enden würden, obwohl man sich im Schnitt bei viereinhalb bis fünf Minuten bewegt.
Insgesamt kann man „Theatre of the Damned“ als gelungenes Album sehen, auf dem sich zehn gute bis sehr gute songs befinden. Dazu kommen dann mit „Armageddon“ und „Blitzkrieg“ zwei Neuaufnahmen von ersten Album „A Time of Changes“.
Wer ein gutes Stück New Wave of British Heavy Metal aus dem Jahr 2007 in den Händen halten will, der sollte hier zugreifen und sich Brian Ross und Co bei Gelegenheit unbedingt live reinziehen!
Tracklist:
1. Theatre of the Damned
2. The Phantom
3. Devil's Spawn
4. My Life Is My Own
5. Spirit of the Legend
6. The Passing
7. Into the Light
8. Tortured Souls
9. Together We Are Strong
10. Night Stalker
11. Armageddon
12. Blitzkrieg
