Hammerfall, Krokus, The Poodles 27.01.2007, Köln, Live Music Hall
Am 27. Januar war es mal wieder soweit: Die Schweden-Power Metaller von Hammerfall machten Köln zusammen mit ihren Landsmännern The Poodles und Krokus unsicher.
Recht früh ging es bereits um 18:45 los, da in der LiveMusicHall
noch
eine anschließende Metal Disco anstand. Den Anfang machten die
Pudel,
die mich mit ihrem kürzlich erschienenen Debüt überzeugt
hatten. Die
Jungs schienen wirklich Spaß am Spielen zu haben und auch das
Publikum
schien sie gut anzunehmen. Leider hatte Sänger Jakob hörbar
Stimmprobleme gesundheitlicher Art, wodurch die letzen beiden Songs
wegfielen und sie schon nach vier Stücken die Bühne
räumten. Schade!
Hoffentlich gibt es bald mal die Chance, sie mit fittem Sänger und
längerem Set zu erleben. (nm)
Vielleicht hätte man vor dem Auftritt das Gesamtalter der Halle
aufaddieren sollen und mit dem Gesamtalter der Jungs aus der Schweiz
vergleichen. Es wäre sicherlich knapp geworden, aber die Halle
wäre
insgesamt wohl doch etwas älter gewesen.
Aufgrund der vielen jungen Leute im Publikum war es interessant zu
beobachten, dass Krokus von Minute eins an abgefeiert wurden, als wenn
sie vor Menschen ihres Alters spielen würden, wobei ich mir bei
der
Feiermoral der älteren Generation da etwas Gedanken machen, da
diese
eher auf braves Klatschen getrimmt war. Nichts desto trotz in dickes
Lob an das Publikum, das die Altrocker würdig empfing.
Krokus dankten es dem Publikum mit einer grandiosen Show, wobei mich
die Ansagen von Marc Storace etwas störten Dies lag daran, das er
sie
auf Englisch ablieferte, dabei ist der Mann des Deutschen mächtig.
Naja, macht nichts.
Die Setlist konnte sich durchaus sehen lassen: So zockte man Material
von neu bis alt. Irgendwie störten aber die beiden Balladen das
Gesamtbild. "Screaming In The Night" ist als Klassiker nachvollziehbar,
aber ein "Angel Of My Dreams" hätte nicht sein müssen. Wenn
man in
einem Paket spielt, dass für eher fröhliche und schnelle
Musik steht,
dann packe ich nicht zwei Balladen aus, sondern belasse es bei einer.
Naja, nach gut 45 Minuten war das Set der schweizer Kombo dann zuende
und man konnte sich auf Hammerfall "freuen". (dt)
Setlist Krokus:
Heatstrokes
Hellraiser
Angel of my Dreams
Bad Boys, Rag Dolls
Screaming in the Night
Fight On
Easy Rocker
Rock City
Bedside Radio
Nun folgten die vom Publikum - das größer war als einem in
dieser Halle lieb wäre – lauthals geforderten Hammerfall.
Man ließ sich bei der Bühnendeko mal wieder nicht lumpen.
Oder soll ich
sagen, sie war mal wieder leicht übertrieben bis
größenwahnsinnig?
Man hatte im hinteren Teil der Bühne ein trapezförmiges
Podest über die
ganze Breite aufgebaut. An den Seiten prangten beleuchtete Treppen, auf
den zur Mitte ansteigenden Kanten standen Drums mit jeweils einem
Buchstaben des Bandnamens. Und das ganze natürlich in wechselnden
Farben beleuchtet…
Nach "Threshold" und "Templars of Steel" als "Intros" legte man mit
"Riders of the Storm" los. Es folgten "Legacy of Kings", "Rebel Inside"
und "Bloodbound". Dankenswerterweise sparte man das fünfte Kapitel
weitestgehend aus. Über die Mischung der Setlist mag man sich
streiten.
Eigentlich war altes und neues dabei, aber ein bisschen frischer Wind
hätte sicherlich nicht geschadet.
Auch bei der Pyro ließ man sich natürlich nicht lumpen. Noch
so ein
streitbares Thema: Soli. Ich persönlich würde zum Beispiel
eben nicht
den Rhythmus-Gitarristen ein Solo spielen lassen und den
Lead-Gitarristen dumm rum stehen lassen. Nungut erster schreibt die
Musik und ist beliebt, dennoch. Leider lag das Augenmerk wohl eher auf
brennenden Gitarren und Feuerspuckerei als auf den musikalischen Inhalt
des Solos, der mich eher zum Schlafen anregte.
Auch das Drumsolo war eher semi-interessant. Das lustigste war noch,
dass Anders eine Weile lang im Kreis vom Podest hinunter und wieder
rauf lief, um jeweils einmal auf sein Drumset einzuschlagen.
Musikalisch anspruchsvoll ist sowas aber wohl eher weniger.
Man schloss nach den Zugaben "Natural High", "Glory to the Brave" und
"Heeding the Call" mit dem gewohnten „Hearts on Fire“ inklusive Knall.
Ein guter Song, aber wiedermal der selbe Ablauf.
Es bleibt der fade Beigeschmack, dass man das Gefühl gewinnen
konnte,
dass man mehr Wert auf die Show und das Drumherum legte, was eben nicht
darüber hinwegtäuschen konnte, dass auf musikalischer Ebene
nicht viel
Neues geboten wurde und auch Ablauf usw. nicht sonderlich weltbewegend
waren, was aber nicht heißen mag, dass die Jungs nicht mit
Spaß dabei
waren oder keine gute Show abgeliefert hätten. Es nimmt halt
diese, ich
sag mal, 'Manowar-Züge' an, die mir nicht zusagen wollen. (nm)
Setlist Hammerfall:
Threshold
Templars of Steel
Riders of the Storm
Legacy of Kings
Rebel Inside
Bloodbound
Drum Solo
Raise the Hammer
A Legend Reborn
Renegade
Let the Hammer Fall
Guitar Solo
Reign of the Hammer
Hammerfall
-----------------------------
Natural High
Glory to the Brave
Heeding the Call
-----------------------------
Hearts on Fire
Bis auf einige Dinge wie Getränkebars, an denen man denkt man
stünde in
der DDR um eine Banane an, den üblichen Soundbeschwerden und dem
„Füllgrad“ der Halle war es ein gelungener Abend, der jedoch recht
früh
endete (was die Uhrzeit anbelangt). (nm)
Bericht: Nathalie Mohr (nm) & Dominic Türk (dt)
Fotos: Nathalie Mohr
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