Aug. 2009
Die bajuwarische Epic Pagan Metal Band, die mit ihrem Debütalbum Düsterwald die Gemüter spalteten, haben einen aus ihren Reihen nach vorn an die Front geschickt, um sich meinen Fragen zu stellen. Dominik sein Name und seine Aufgaben setzen sich aus dem Klargesang sowie der rhythmischen Gitarre zusammen. Beim Interview stellten sich Interessante Dinge heraus, wie sie mit der Kritik zu ihrer Scheibe umgehen oder was noch als nächstes geplant ist.
Hallo zusammen. Schön, dass Ihr euch ein wenig Zeit nehmt und euch meinen Fragen stellt. Wie wäre es, wenn Ihr euch als erstes einmal selbst auf den Präsentierteller stellt und kurz ein paar Worte über die Band verliert.
Hallo erstmal, hier Dominik von Thorondir.
Wir sind eine 6-köpfige Epic-Pagan-Metal Band aus der Oberpfalz in Bayern, genauer gesagt aus Waldsassen. Seit zwei Jahren versuchen wir den Metal-Fans da draußen unsere Musik und die Geschichte unserer Ahnen näher zu bringen. Und bis jetzt macht das auch tierisch Spaß! :)
Nun eine Frage zur Entstehungsgeschichte: Wie hat sich Euer Sextett gebildet?
Dies geschah an einem schönen Juniabend des Jahres 2007 bei einem gemütlichen Bier in meinem Keller :). Die Idee dazu kam hauptsächlich von unserem Drummer Alex und unserem Sänger Kevin, die daraufhin auf der Suche nach zukünftigen Bandmitgliedern waren. Als nächstes stieß ich (Rhythmus-Gitarre) zu der Gruppe nachdem ich ja schon vorher mit Alex musiziert habe. Michael (Lead-Gitarre) und Christopher (Bass) waren auch schnell gefunden, da ich sie bereits aus der Schulzeit kenne. Schlussendlich brachte Kevin dann noch seinen Bruder Fabian (Keyboard) mit in die Truppe. In dieser Formation spielten wir einige Zeit bis Christopher uns verließ, aber schnell fanden wir einen würdigen Ersatz in unserem jetzigen Bassisten Florian.
Welche Bands beeinflussen euch maßgeblich?
Beeinflusst werden wir hauptsächlich durch Bands, die wir persönlich auch gerne hören (logisch :)) wie Ensiferum, Falkenbach, Amon Amarth und Equilibrium. Jedoch versuchen wir natürlich unseren eigenen Stil zu finden und dem treu zu bleiben.
Ihr habt euren Vertrag mit CCP-Records unterzeichnet. Ebenso sitzen Größen wie Riger, XIV Dark Centuries und Wolfchant unter diesem Label. Seid Ihr hier gut aufgehoben und wie ist es zu dieser Gegebenheit gekommen?
Also es könnte einfach gar nicht besser laufen mit unserem Label. Der Kontakt ist fast familiär und wir sind super zufrieden wie sich CCP-Records für uns einsetzt.
Als wir eines schönen Abends zusammen saßen, beschlossen wir per e-Mail einige Labels zu kontaktieren. Zu unserer großen Überraschung bekamen wir sehr rasch eine Antwort von CCP-Records, die dann Demo Material von uns haben wollten. Claus gefiel unsere Musik und bot uns einen Deal an. Du kannst dir sicherlich vorstellen wie sehr wir aus dem Häuschen waren. :)
Besonders im Pagan Bereich kann man einen deutlichen Boom erkennen. Immer mehr und mehr Bands verschreiben sich den alten Gottheiten. Ist es leicht, hier Fuß zu fassen?
Natürlich ist es meiner Ansicht nach leicht bei diesem Boom in diesem Bereich Fuß zu fassen. Sich von anderen Bands abzuheben gestaltet sich jedoch schwieriger. Wir persönlich haben diese Richtung gewählt, weil wir uns einfach für unsere Herkunft und unseren Vorfahren interessieren und diese Musikrichtung die perfekte Mischung aus melodischen und harten Riffs ist.
Mit Met, Natur und Götter beschäftigen sich eure Texte. Einigen Bands, die sich mit gleicher Thematik beschäftigen, werden als „Wochenend-Wikinger“ bezeichnet. Seid Ihr dem Asatru verschrieben und wie lebt Ihr diesen aus?
Einige in unserer Band, vor allem Fabian und ich, versuchen schon unseren Lifestyle dem eines Asatru anzupassen. Wir befinden uns einfach gerne in der freien Natur und versuchen diese zu respektieren und zu schützen. In diesem Fall beziehen wir uns eher auf die germanischen Druiden. Der Rest der Band ist zwar auch am Hintergrund interessiert, jedoch geht es Ihnen primär um die Musik.
Im Viking-/ Pagan Metal gibt es immer wieder Menschen, die das ganze mit rechtem bzw. nationalsozialistischem Gedankengut assoziieren. Bitte nehmt dies bezüglich doch kurz Stellung.
Mir persönlich ist egal was manche Menschen über Pagan Metal denken! Bands wie wir können nichts dafür das Symbole wie zB der Thorshammer auch von Rechten benutzt wird. Wir wollen in unseren Texten nur Geschichten unserer Ahnen erzählen und diese Ehren. Das hat nichts mit nationalsozialistischem Gedankengut zu tun.
Nun noch ein paar Fragen zu euren Livegigs:
Ihr wart auf dem Legacy 09 Festival gebucht. Wie war der Auftritt?
Der Gig war super, leider wurde er um eine halbe Stunde vor verschoben.
Viele Leute trafen erst danach ein und fanden dann natürlich eine andere Band vor.
Es war aber trotz allem viel los und eine gute Stimmung.
Interessant für die Paganer ist wohl, dass Ihr bald auf dem Metal Force Festival in Gerolzhofen anzutreffen seid. Mitunter sind hier auch Größen wie Black Messiah und Kromlek sowie Gernotshagen und XIV Dark Centuries zu bestaunen. Was erwartet Ihr von diesem Festival?
Wir hoffen darauf gute Kontakte zu den anderen Bands zu knüpfen um weitere Gigs mit ihnen spielen zu dürfen. Ich denke das die Halle in jedem Falle komplett voll sein wird und das die Leute die Sau raus lassen werden. Wird ein klasse Gig.
Kommen wir zu Eurem aktuellen Silberling. Düsterwald ist nun schon ein paar Monate erhältlich. Wenn Ihr auf die Entstehung zurück blickt, wie seid Ihr da auf die einzelnen Songs gekommen?
Die meisten Songs hat unser Lead-Gitarrist Michael Ney geschrieben. Sie entstanden meist beim gammeln in unserem Bandraum. Mal schnell die Gitarre in die Hand genommen und was gespielt.
Meistens kamen da ganz gute Melodien ans Tageslicht. Dann gibt jeder noch seinen Senf dazu und schon hatten wir den Grundstein für einen Song.
Eine Frage, die mich brennend interessiert: Warum ist Euer Werk so verdammt kurz geraten?
Wenn ich zurück denke muss ich sagen, wir haben die Songs etwas zu voreilig aufgenommen.
Wir arbeiten bereits am nächsten Album. Die Songs auf diesem werden länger, durchdachter und um einiges besser sein.
Die Presse hat Euer Werk im Mittelfeld und darunter angesiedelt. Bekommt man da noch Lust, das ganze Projekt am Leben zu halten oder beißt man die Zähne zusammen, nimmt das ganze konstruktiv auf und will es mit der nächsten Platte besser machen?
Wie schon gesagt, wir arbeiten am neuen Album. Die ganze Kritik die wir in letzter zeit bekamen nutzen wir das die neue Scheibe richtig kracht. Wir wollen es den Kritikern zeigen und richtig auf den Putz hauen.
Nun natürlich noch der Blick in die Kristallkugel: Was wird uns Thorondir in nächster Zeit präsentieren? Gibt es schon erste Anzeichen zu einem zweiten Album und habt Ihr hier ein paar exklusive Details für uns?
Wir versuchen es im Frühjahr nächsten Jahres zu veröffentlichen. Die Lieder werden epischer, härter aber auch lustiger. Es wird eine gute Mischung aus harten Riffs und lustigen Melodien geben sowie epische Songs in denen das Keyboard im Vordergrund steht. Wir werden uns Zeit lassen und jeden Song bis ins feinste bearbeiten.
Zum Schluss noch ein kleines Assoziationsspiel. Die Regeln sind denkbar einfach:
Ich nenne ein Wort und Ihr sagt einfach, was euch dazu einfällt:
Menschen...
Für uns sind alle Menschen gleich. Egal welche Hautfarbe sie haben, welche Religion sie haben oder wo sie herkommen.
Pagan Metal...
Pagan Metal ist eine geile Musikrichtung da Geschichte, Natur und Metal verbunden werden.
Odin...
Ein mächtiger Gott! Es ich persönlich lese gerne Geschichten über ihn, finde jedoch Thor interessanter.
Thorondir...
Mit Thorondir ist füs uns alle ein Traum in Erfüllung gegangen. Erst hört man geile Bands an und auf einmal spielt man zusammen mit ihnen.
Met...
Sehr lecker, vor allem in Verbindung mit Schwarzbier.
Christentum...
Wir dulden das Christentum genauso wie jede andere Religion. Vor allem da wir selbst alle christlich erzogen worden sind.
Vielen Dank für Eure investierte Zeit. Ich bin gespannt, was aus Thorondir noch wird und blicke erwartungsvoll der zweiten Scheibe entgegen. Skal!
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Interview: Sebastian Stach
Fotos: Thorondir, CCP-Records
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