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Finntroll, Naglfar, Amoral
02.05.2005, Matrix Bochum



„Finntroll und Naglfar in Bochum? Da müssen wir hin!“ hieß es, als wir die Tourdaten für die Tour durchstöberten. Gesagt getan! So machten wir uns auf den Weg zur Bochumer Matrix, um uns dieses gute Package an Bands zu Gemüte zu führen, denn Finntroll versprachen eine Menge gute Laune. Naglfar sind live auch nicht zu verachten und Amoral... Naja, man kannte sie vorher nicht ;)
Alles Weitere im Bericht...


Amoral Als erste Band des Abends mussten Amoral auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Mir waren die Jungs vorher nicht bekannt, weshalb ich unvoreingenommen an den Gig rangehen konnte. Eine Frage stellte sich mir aber vorweg: Welche Spielart bekomm ich denn von denen zu hören? Ganz einfach: Death Metal.
Das anfangs recht eintönige „Geknüppel“ entwickelte sich anch kurzer Zeit zu einem präziesen, technsich anspruchsvollem „Gefrickel“. Viel Abwechslung wurde zwar nicht geboten, aber Spaß hatte man an Amoral schon. Die Finnen um Frontmann Niko präsentierten sich in bester Spiellaune. Man nutze die komplette Bühne aus und Niko war fast nicht zu halten. Das Timing der Jungs war sehr gut, sodass man eigentlich keine Schnitzer raushören konnte, was aber auch daran gelegen haben könnte, dass mir die Songs nicht bekannt waren.
Diesen Auftritt kann man gewiss in die Schublade „Gelungen“ legen.

Die Luft in der Matrix war mittlerweile recht stickig und es war warm. Nichts desto trotz freute ich mich auf den bevorstehenden Auftritt Naglfars, die mich auf dem Rock Hard Festival 2004 schon überzeugen konnten.

Naglfar Sehr gespannt war ich darauf, wie sich Naglfar ohne Frontmann Jens Ryden präsentieren würden, da sich dieser zwecks Studium eine Auszeit von zwei Jahren genommen hat.
Als die Band bei einen recht atmosphärischen Intro auf die Bühne kam, sah ich die Enttäuschung in den Augen eines weiblichen Fans, der direkt vor mir stand. Optisch konnte der „Neue“ ihm zwar nicht das Wasser reichen, - als Mann sollte man eigentlich nicht über so etwas urteilen – aber stimmlich konnte er zumindest mithalten. Ryden hat die Screams zwar besser drauf und seine Stimme ist zudem wandlungsfähiger, aber der „Neue“ verleiht den Songs durch seine dreckige Stimme einen neuen Charakter.
Die Songs ballerten extrem gut durch die Boxen. Es gab zwar hin und wieder kleine Verständigungsprobleme beim Beginn zweier Songs, aber dies trug ein wenig zur Erheiterung der Masse bei und schadete keineswegs.
Gespielt wurde ein Mix von allen drei Alben, wobei auch zwei Songs vom kommenden Album gespielt wurden, die sich durchaus sehen lassen konnten. Emerging From Her Weeping“, „Horncrowed Majesty“ und “I Am Vengeance” kamen, wie zu erwarten, sehr genial rüber.
Am Ende war die anfängliche Skepsis gewichen und es machte sich ein Gefühl der Zufriedenheit breit. Gewiss ist der „Neue“ kein Ersatz für Ryden, passt aber sehr gut in die Band hinein. Ich freue mich schon auf das im Juni erscheinende Album.

Mittlerweile konnte man die Luft in der Matrix nicht mehr als solche bezeichnen, aber nun gut. Es waren ja „nur noch“ Finntroll die auf die Bühne mussten.
Humppa!

Finntroll Begonnen wurde der Gig mit einen kleinen Intro, welches irgendwie nochmal neu angestimmt wurde nachdem es durchgelaufen war. Naja, kleine technische Fehler passieren, denn wir sind alle nur Menschen.
Was sich dann offenbarte war ein Feuerwerk finntrollischer Spielart. Sowie musikalisch als auch stimmungstechnisch wurde einiges von den Finnen geboten. Die Matrix kochte schon nach den ersten Takten und so sah man freudig umher springende Menschen. Ober-Troll Wilska und seine Jungs hatten jedenfalls leichtes Spiel und das Publikum, inklusive einiger Stagediver, feierte eine ausgelassene Party. Zwei dieser Stagediver waren andauernd auf der Bühne zu finden und „moshten“ auch auf dieser, bevor sie dann das Crowdsurfen begannen.
Die Humppa-Truppe hatte sichtlich Gefallen am Gig. Dies sah man besonders den beiden Gitarristen an, deren Gesichter von einem breiten Grinsen überzogen waren.
Songtechnsich spielte man sich quer durch die Geschichte Finntrolls und dies in technisch perfekter Art und Weise. Front-Troll Wilska schwitze auf der Bühne wohl genauso stark wie das gesamte Publikum, da sein „Shirt“ bereits nach zwei Songs klitsch-nass war.
Nach 75 Minuten hatte dann das Treiben ein Ende. Schade, aber dennoch war der Gig äußert gelungen, wenn auch teilweise unterm "Matrix-Sound" leidend und schweißtreibend, denn selbst beim Rumstehen schwitze man extrem. Thumbs up!

Den Abend kann man getrost als sehr gelungen, wenn auch schweißreibend, abstempeln. Die Rückfahrt nach Gelsenkirchen wurde nur in Boxershorts bestritten, hehe.
Humppa!!!


Bericht: Dominic Türk
Fotos: Dominic Türk








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Publiziert am: 2005-05-03 (5015 mal gelesen)

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