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Rock Hard Festival 2006
Nachbericht



Pfingsten und das Rock Hard Festival gehören ja schon fast untrennbar zusammen. Und so ging es am 2. Juni wieder ins Gelsenkirchener Amphitheater, beziehungsweise in den Biergarten davor, der als Freitags-Bühne herhält. Im Billing gab es zwar für mich nicht ganz so viel interessantes, aber da sowas Geschmackssache ist, sah es da bei Dominic schon wieder anders aus ;). Tja da blieb halt mehr Arbeit an Cheffe hängen...


Los ging es am Freitag meinerseits mit 5 Staus auf 150km Strecke und 2,5 Stunden Verspätung, wodurch wir die erste Band und den Großteil des Auftritts der zweiten leider verpassten. Dennoch versprach das Wochenende gut zu werden und auch das deutsche Pfingst-Wetter schien einigermaßen mitzuspielen.
Also freuten wir uns auf guten Sound, gute Sicht und eine gute Organisation, wie wir sie vom Rock Hard Festival gewohnt waren. Vorab: Die Jungs haben auch diesmal wieder wunderbare Arbeit abgeliefert, einziges Manko ist vielleicht die Parksituation, aber das liegt nunmal in der Natur der Location und wer weiß, als Ortskundiger hat man da kein Problem ;).
Nundenn, zu den einzelnen Auftritten: (nm)


Freitag:




Custard:
Wie kann man den Abend eigentlich am besten ausklingen lassen, wenn nicht mit besten Heavy Metal von umme Ecke. Custard aus Herne waren angesagt. Auch wenn es die Band seit nun mehr 20 Jahren gibt, so findet man sie eher im Underground als auf großen Bühnen, was nicht heißt, dass sie schlechte Musik machen. Die Musik der Jungs um Front-Strahlemann Guido ist alles andere als schlecht. Heavy Metal, der sich gewaschen hat. Auch wenn dieser schon in die Jahre gekommen ist, klingt er bei Custard, als wäre er gerade frisch aus dem Ei gepellt.
Leider habe ich aufgrund logistischer Probleme – man lasse sich dies auf der Zunge zergehen: ich wohne quasi um die Ecke und dann logistische Probleme? (tja da hat wohl jemand auf den Fahrservice gewartet, Anm. Nathalie Mohr) - nur die letzten drei Songs „For my King“, „In Union We Stand“ und „I Know You“ mitbekommen. Dennoch klasse Auftritt der Jungs, vorallem das Overkill-Cover „In Union We Stand“. (dt)



Mercenary:
Mercenary konnten bereits auf der Tour mit Nevermore überzeugen, aber leider war es vor der Bühne bei der Tour nicht all zu gut gefülltl. Hier war alles anders: Vor der Bühne war es voll und die Stimmung war, nicht zuletzt wegen der Anheizer in Form von Custard, sehr gut. Leider kann ich dies nicht zum Sound behaupten. Normalerweise ist Mikkels Gesang grandios, aber heute klang alles irgendwie matschig, so als hätte er eine Erkältung. Dem war aber nicht so, denn auch das Keyboard klang schlecht. Da konnte die noch so gute Songauswahl nicht über das Soundmanko hinwegtäuschen. Gegen Ende des Sets wurde der Sound allerdings etwas besser.
Interessant war auch zu sehen, wie sich neu Basser/Sänger Rene Pedersen in die Band eingefügt hat, da der Rausschmiss von Kral noch ncith lange zurückliegt. Insgesamt kann man sagen, dass es es ihm gut gelungen ist (sich einzufügen). Sein Gesang erweitert das Gesangsspektrum ungemein. (dt)

Setlist:
reDestructDead
Firesoul
World Hate Center
Soul Decision
Loneliness
Simplicity Demand
11 Dreams




Samstag:




Legion of the Damned:
Eine Kombination aus Death und Thrash Metal zum Frühstück ist doch eigentlich etwas herrliches, vorallem wenn man diese von Legion of the Damned, die mit "Malevolent Rapture" einen ordentlichen Kracher rausgebracht haben, serviert bekommt.
Die Holland-Kombo gab von Sekunde eins an Gas und so verwunderte es mich auch nicht, dass zu früher Morgenstunde bereits zahlreiche Leute den Weg aus den Zelte - oder von zu Hause - den Weg an die Bühne gefunden hatten.
Insgesamt war der Auftritt sehr ordentlich und ein guter Auftakt für den ersten Tag auf der großen Bühne. Vom Sound her war für jeden etwas dabei. Also, was will man mehr?! (dt)

Setlist:
Werewolf Corpse
Death’s Head March
Demonfist
Taste of the Whip
Into the Eye of the Storm
Killing for Recreation
Malevolent Rapture
Bleed for me
Legion of the Damned




Primordial:
Es ist immerwieder interessant zu sehen, dass auf Festivals Doom Metal-Acts mitten am hellichten Tag auf die Bühne müssen, obwohl die Musik nicht bei sengender Hitze wirkt. Solche Acts passen eher in die Abenstunden, so in Richtung Dämmerung.
Die Iren von Primordial traf genau dieses Schicksal. Dazu kommt noch, dass man es als dritte Band des Tages mit einem Minderheiten-Genre ohnehin schwer hat. Die Jungs machten aber das Beste aus den Gegebenheiten und so zockte man motiviert sechs Songs herunter. Da fragt man sich, warum nur sechs. Doom Metal-Songs sind in der Regel um die acht Minuten lang, da schafft man in 45 Minuten nicht viele Songs.
Das Hauptaugenmerk der Setlist lag auf dem neuen, recht starken "The Gathering Wilderness", was auch nicht verwunderlich war.
Interessanter Nebenaspekt war die Tatsache mitanzusehen, wie Ian Nemtheangas Gesichtsbemalung mit der Zeit unter der Sonne litt. (dt)



Caliban:
Caliban waren die alljährlichen Paradiesvögek auf dem Rock Hard Festival. Gewiss gab es wieder die Leute, die einer Verpflichtung eines Metalcore-Acts nichts abgewinnen konnten bzw. verstehen konnten. Da sieht man wieder wie intollerant der Metaller an sich doch ist. Die Jungs aus Hattingen gaben wirklich ihr Bestes und bewiesen, dass ihr Longplayer "The Undying Darkness" zu recht Album des Monats März im Rock Hard Soundcheck wurde.
Der Gig selbst war gut, allerdings könnte von der Agilität her mehr geschehen, denn Sänger Andy Dörner wurde gegen Ende hin schwächer und sein sehr stranges Gehampel gefällt auch nicht jedem.
Unterm Strich ein gelungener Auftritt, der von ein paar kleinen Soundproblemen begleitet wurde. (dt)



Brainstorm:
Nachdem Caliban das Publikum ziemlich eingeheizt hatten, folgten nun wieder vergleichsweise sanfte Töne.
Vor allem an jener Stelle, an der es mal wieder Zeit für einen Heiratsantrag eines Metal-Fans auf der Bühne war, begleitet von roten, aufsteigenden Herzluftballons und einem Transparent, dessen Aufschrift mir leider verborgen bleib.
Nachdem Andy dann klarstellte, ob noch jemand heiraten wolle, konnte es dann weitergehen mit einer anständigen Power Metal-Show, die das Publikum eindeutig in ihren Bann ziehen konnte, was man nicht zuletzt an "Ohoho"-Gesängen der Menge festmachen konnte. Zum Ende wurde dann noch etwas verkündet, was für eine gewisse deutsche "Zeitung" mit vier Buchstaben wohl ein gefundenes Fressen wäre ;) - "Wir sind Brainstorm und ihr seid scheiße ... geil!" - das lädt wohl ein zum falschen Zitieren ;). (nm)

Setlist:

Worlds Are Comin' Through
Blind Suffering
The Leading
Invisible Enemy
Highs Without Lows
Shadowland
Shiva's Tears
Painside
Hollow Hideaway
Doorway To Survive
All Those Words



Nevermore:
Wenn es eine Band gibt, auf die ich mich gefreut habe, dann war es Nevermore, denn die Jungs haben auf der Tour dermaßen überzeugt, dass man sich "Seattle's finest" getrost desöfteren angucken kann. Im Vergleich zur Tour waren aber zwei Sachen anders: Jeff Loomis stand alleine auf der Bühne, was die Gitarrenarbeit angeht, da Steve Smyth auf eine neue Niere wartet und sein Gesundheitszustand es nicht zuließ, zu touren.
Die Spielzeit lag nur bei einer Stunde. Klar war deshalb, dass der Schwerpunkt der Setlist auf "This Godless Endavor" liegen würde. Für meinen Geschmack hätten man den Titeltrack aber nicht spielen müssen und lieber zwei andere Songs dafür auspacken können, denn "The Hear Collector" hat in der Setlist ungemein gefehlt. Die übrige Setlist ging aber in Ordnung, sie bot halt einen Überblick aber das Schaffen von Nevermore.
Diesmal hatten die Jungs sogar einigermaßen Glück mtti dem Sound, der nicht so über wie bei ihrem ersten Besuch war, jedoch merkte man stark, dass die zweite Gitarre fehlte, wodurch das Ganze stellenweise drucklos war und Fillings fehlten. Ansonsten war der Auftritt, wie der auf Tour, top! (dt)

Setlist:
Final Product
Engines of Hate
I, Voyager
River Dragon
The Seven Tongues of God
Enemies of Reality
Narcosynthesis
The Godless Endavor
Born



Sodom:
Ich weiß nicht, ob Tom und Co. im Vorfeld den Mund nicht zu voll genommen haben, als sie angekündigten, dass man auf dem Rock Hard Festival mit einer speziellen Pyro-Show aufspielen wird. Wenn man dan bedenkt, dass es nur bei fünf der insgesamt 13 gespielten Songs Pyros zu bestaunen gab, dann ist es fragwürdig, ob die Mission erfüllt wurde, denn unter Pyro-Show versteht man eher etwas vom Kaliber Rammstein oder In Flames. Allerdings hatten Sodom von Minute eins an leichtes Spiel, denn der Auftritt war ein Heimspiel für Tom. Für Bobby und Bernemann hingegen ein Trip ins Feindesland.
Die Setlist konnte sich durchaus sehen lassen. Klar, der Schwerpunkt lag auf neuem Material. Man servierte mit "Blood On Your Lips", "Axis of Evil" und "Buried In the Justice Ground" zum Glück Granaten vom aktuellen Longplayer. Desweiteren gab es genügend Klassiker zu hören, allerdings fehlten in der Setlist Songs wie "Der Wachturm" oder "Die stumme Ursel". Dafür gab es aber ein kleines Schmankerl zu hören: Tom Sang "Ausgebombt" auf Deutsch, was man erst bei genauerem Hinhören vernehmen konnte. (dt)

Setlist:
Blood On Your Lips
Wanted Dead
Outbreak of Evil
Napalm In the Morning
Silence Is Consent
Axis of Evil
The Saw Is the Law
Sodomized
Buried In the Justice Ground
Ausgebombt
Among the Weirdcong
Remember the Fallen
Bombenhagel


Randalica:
Nachdem Sodom ordentlich abgefeiert wurden trat Götz in ungewohnter Montur – im Anzug – auf die Bühne. Da nun ein Special Guest folgen sollte, fragte man sich, wer dies nun sein möge. Bei der Aufmachung musste es was ganz großes sein. Dem war aber nicht so. Es fand die Wiedervereinigung von Randalica statt, bei denen Bernemann und Bobby vor ihrer Zeit bei Sodom gespielt haben.
Ich muss sagen, dass mich dieser Auftritt nicht gerade vom Hocker gehauen hat, obwohl die Band gewiss einen Kultcharakter besitzt, jedoch ist das Gekreische von Götz selbst mir zu abartig. Zum Glück war nach drei Songs Schicht im Schacht und man konnte auf bessere Unterhaltung warten. (dt)

Setlist:
Tote auffe Tanzfläche
Nach uns die Sinnflut
Potent, willig und solo



Bolt Thrower:
Wenn es einen Preis für die langweiligste Live-Performance geben würde, dann hätten Bolt Thrower ihn für diesen Auftritt bekommen. Ich meine, was ist denn besonderes daran, wenn man die ganze Zeit auf einer Position verharrt und nicht all zu komplizierte Riffs runterspielt. Da ist es nicht zu zviel verlangt, dass man mal mehr als einen Schritt vor oder zurück macht. Einzig und allein Fronter Karl Willets bewegte sich auf der Bühne. Drummer Martin Kearns bleibt bei dieser Bewertung außen vor, denn man kann sich hinterm Drumkit nicht wirklich bewegen.
Wenn wir mal vom Stageacting weggehen und die Setlist betrachten, so kehrt sich das negative Bild ins Positive, denn die Setlist konnte sich sehen lassen. Man bekam so ziemlich alles von alt bis neu geboten. Wenn das Stageacting nun etwas ausgedehnter stattgefunden hätte, dann wäre der Auftritt sicherlich mit oben anzusiedeln, aber wenn man nach Nevermore und Sodom auf die Bühne muss, dann hat man eigentlich verloren. (dt)

Setlist:
The IVth Crusade
Mercenary
Entrenched
Those Once loyal
Anti-Tank
World Eater / Cenotaph
Inside the Wire
The Killchain
Powder Burns
No Guts, No Glory
At first Light
Warmaster
Salvo
When Cannons Fade
------------------------
For Victory



Celtic Frost:

Eigentlich sollte hier etwas über den Celtic Frost-Gig stehen, aber daraus wurde nichts.
Nach Bolt Thrower betrat ein sichtlich ergriffener Martin Eric Ain in Begleitung von Götz Kühnemund die Bühne. Wenn man so etwas sieht, dann kann es nichts gutes heißen. Dem war auch so. Der Grund dafür war, dass Sänger und Gitarrist Tom Fischer kurze Zeit vorher mit einer Nierenkolik ins Krankenhaus eingeliefert wurde und Celtic Frost somit nicht auftreten konnten.
Ein dickes Lob an dieser Stelle geht an Götz und Co., die auf die schnelle Brainstorm, Nevermore, Soilwork und Sodom zusammengetrommelt hatten, wodurch ein Alternativprogramm geboten wurde. Dazu ein Lob an die Fans, die das ganze zwar geschockt, aber dennoch friedlich aufnahmen, was nicht an der Tagesordnung ist. (dt)



Sonntag:



Gojira:
Kranke Musik für kranke Typen wie mich bildet einen schönen Auftakt eines hoffentlich schönen Abschlusstages. Gojira, die mich bereits mit ihrem aktuellen Werk "From Mars to Sirius" fesseln konnten, schafften es auch die Mischung aus psychedelischen Songstrukturen, die mit technischem Death Metal umgesetzt wurden, auch auf der Bühne zu überzeugen. Auch die gewohnten Walklänge vom Album waren wieder mit dabei. Die Soundstrukturen reichten vom groovig bis blastig. Im Grunde recht schwere Kost für den frühen Morgen, aber das passte schon.
Der Auftritt war zwar recht statisch, aber bei den Franzosen ging es eher um das Klangerlebnis als um das Visuelle. (dt)



Beyond Fear:
Nomen est omen. Dies gilt auch im Falle Tim "Ripper" Owens, der schon für Judas Priest hinterm Mikro stand und aktuell bei Iced Earth einen Vertrag hat. Diesmal ist er aber weder mit Judas Priest noch mit Iced Earth unterwegs, sondern mit seiner eigenen Band Beyond Fear. Ob er Songs von Priest und Iced Earth präsentieren würde, blieb abzuwarten.
Zu Beginn des Sets gab es erst einmal ordentlich eigenes Material zu hören. Dieses kann durchaus mit Judas Priest (zumindest was aktuelles Material angeht) mithalten, denn es groovet ordentlich und Ripper kann aus seinem vollen Gesangsrepertoir schöpfen.
Es blieb nur eine Frage der Zeit bis er den ersten Priest-Song aus dem Hut zaubert. Nach "The Human Race" folge dann "Burn In Hell" vom "Jugolator"-Album. Gefolgt wurde dies von einer Kurzversion des Iced Earth-Songs "Red Baron / Blue Max", bevor dann mit "Blood Stained" der nächste Judas Priest-Song ausgepackt wurde.
Zum Ende hin gab es mit dem bärenstarken "Telling Lies" und "Coming At You" nochmal etwas eigenes zu hören, bevor er dem ganzen Auftritt mit "The Green Manalishi" dem Gig die wortwörtliche Krone aufgesetzt hat und sich mit "Scream Machine" verabschiedete. (dt)

Setlist:
And You Will Die
Save Me
The Faith
Words of Wisdom
Your Time Has Come
The Human Race
Burn In Hell
Red Baron/Blue Max
Blood Stained
Telling Lies
Coming At You
The Green Manalishi
Scream Machine



Evergrey:
Für mich als Prog-Fan fällt Ostern und Weihnachten auf einen Tag, wenn mal zwei Bands dieser Spielart auf einem Festival spielen, das ohnehin von seiner großen Bandbreite lebt. Neben Fates Warning, die natürlich sehnsüchtig erwartet werden, waren noch die Schweden von Evergrey mit am Start. Und eben jene mussten nun auf die Bühne des Gelsenkirchener Amphitheaters.
Nachdem ich Evergrey bereits dieses Jahr mit neuem Material in der Bochumer Matrix bestaunen durfte, war ich nun umso mehr gespannt, wie die Setlist aufgebaut ist, denn das neue Material ist meines Erachtens nach live stärker. Natürlich mussten die Jungs auch einen Kompromiss finden, denn viele ältere Songs sind stark und von vielen immer wieder gewünscht. Der Spagat zwischen alt und neu funktionierte und die Darbietung konnte sich ebenfalls sehen lassen. Der Sound war zwar nicht der beste, aber allemal besser als der in der Matrix, was auch nicht schwer ist.
Unterm Strich war es ein gelungener Auftritt und man verkniff sich, wie in Bochum bereits, zum Schluss das sich elendig lang ziehende "The Masterplan". (dt)

Setlist:
Blinded
More Than Ever
She Speaks to the Dead
Still In the Water
Monday Morning Apocalypse
Words Mean Nothing
Mark of the Triangle
Obedience
I`m Sorry
Recreation Day
A Touch of Blessing



Finntroll:
Etwas skeptisch sah ich dem Finntroll-Auftritt entgegen. Denn man wechselte bekanntlich den Sänger. Nicht genug, dass zuvor ein Finne - Tapio Wilska - auf schwedisch sang, nun hatte man mit Mathias "Vreth" Lillmåns einen echten Schweden im Boot. Aber dafür leider einen Troll weniger... Denn den Mann kann man alles nennen, aber ich möchte den lieber füttern als dass ich ihn Troll nennen würde ;). Nungut jeder Anfang ist schwer und man soll ja offen für Neues sein.
Man schmetterte zwar die Metal-Humppa gewohnt runter und auch Mathias stellte sich für den Anfang schon ganz gut an, aber man merkte, dass das Zusammenspiel noch nicht so ganz da war. Da habe ich die Band schonmal mit mehr Energie erlebt. Dennoch ein musikalisch gesehen guter Start für die Jungs, es war ja nicht der erste Sängerwechsel und somit dürften sie diesen auch meistern ;). (nm)



Soilwork:
Soilwork waren neben Nevermore und Sodom die dritte Band, die schon einmal die Ehre hatte auf dem Rock Hard Festival zu spielen. Im Vergleich zum ersten Auftritt im Jahre 2003 zeigte man sich in vielen Punkte stark verbessert. Nicht nur Sänger Björn Strid hat an gesanglichem Volumen zugelegt, sondern auch Bassist und Yeti-II Ola Flink war diesmal nicht so arg voll, dass er fast die Bühne in Schutt und Asche gelegt hätte. Die Setlist war ok, so lag der Schwerpunkt auf dem aktuellen Werk, aber auch Hits wie "Follow the Hollow" kamen nich zu kurz.
Kurzum ein gelungener Auftritt, schon alleine wegen des Auftretens von Ola Flink, der wie immer seine eigene Show abzog und man wiedereinmal das Gefühl hatte, dass er stoned ohne Ende war, aber lustig ist es. (dt)



Fates Warning:
Für mich als Porg-Fan war nun das Highlight angesagt. Dies trat in der Form von Fates Warning in Gestalt. Über die Setlist möchte ich mich hier nicht auslassen, da diese eher mittelmäßig war, aber man kann es nie allen recht machen. Das Problem, was ich mit diesem Auftritt hatte, war Ray Alder, der seine Haare mittlerweile kurz trägt – warum auch immer. Seine Sangeskünste hin oder her, aber was er für eine Leistung bot, kann ich nicht für gutheißen. Er wirkte auf der Bühne eher gelangweilt, als engagiert, was seine Höhepunkt darin fand, dass er sich während diverser Solopassagen an den Bühnenrand verkroch, um sich dort mit den herumstehenden Leuten zu unterhalten, Kippchen zu rauchen und einen Schluck aus der Weinpulle zu nehmen. Er wirkte wirklich recht gelangweilt über die 60 Minuten, das kann man mir glauben.
Jim Matheos und Co waren da auch nicht viel besser. Ok, was soll man erwarten, wenn man dermaßen in sein Spiel vertieft ist, deshalb stehen die anderen außenvor. Was Ray Alder aber betrifft, so sollte man eigentlich annehmen, dass ein Frontmann mal den Entertainer mimen darf.
Was den schlechten Eindruck aber wieder etwas wett machte, war die spielerische Klasse, die die Amis mitbrachten. Ich glaube, dass es wenige Bands auf der Welt gibt, die mit solch einer Klasse ausgestatet sind. (dt)



Edguy:
Zwischen Fates Warning und Dio gab es da etwas, was man nicht übersehen konnte: Edguy! Ich hatte mich das ganze Wochenende auf die verrückten Jungs gefreut und war demnach in Hochstimmung ;).
Nach einem würdigen Intro eröffnete man mit dem Kracher "Lavatory Love Machine" und ließ "Babylon" folgen, was man bereits auf Tour recht zu Beginn spielte. Danach ging dann die Hairforce One mit dem verflixt eingängigen "Fucking with Fire" ans Werk. Nach "Sacrifice" und "Fairytale" weint man "Tears of a Mandrake"
Für die Betitelung "Front-Eunuch" aus dem Programmheft bedankte sich Tobi mit Humor - "Das klingt ja so, als hätte man mir 1944 in Russland die Eier weggeschossen". Da darf eine "schwule Ballade" (laut Tobi) natürlich nicht fehlen und so gibt es "Save Me" auf die Ohren.


Natürlich fehlten die üblichen Blödeleien nicht denn die Jungs sind schließlich "Out of Control" und so war Drummer Felix wiedermal der jenige, der sich den kollektiven Spott der Band anhören musste. Außerdem übte Tobi wieder seinen legändären Spagatsprung und man hatte das gesamte Tourbühnenbild inklusive Treppen, von der Decke kommenden Plakaten und natürlich dem geflügelten Golem hinterm Schlagzeug dabei. Nur raufklettern konnte Tobi hier nirgendwo ;).
Die "Superheros" - laut Tobi autobiographisch - schmettern uns "Mysteria" und "Vain Glory Opera" - herrlisch - um die Ohren und schlossen mit dem "King of Fools". Man hinterlies ein völlig aufgedrehtes, fröhliches Publikum - neeeeein Edguy guckt ja keiner *hust* trotzdem war es komischerweise sehr voll. Da hatten es Dio schon schwer gegen so vielgeballte jugendliche Power und Frohmut anzustinken... (nm)

Setlist:
Intro
Lavatory Love Machine
Babylon
Fucking with Fire
Sacrifice
Fairytale
Tears of a Mandrake
Save me
Out of Control
Superheroes
Mysteria
Vain Glory Opera
King of Fools



Dio:
Bevor der kleine Mann auf die Bühne durfte, war es mal wieder an der Zeit für die alljährliche Danksagung von Götz Kühnemund. Diese fiel nahezu flach, da dieser seine Stimme irgendwann nach dem Randalica Auftritts am letzten Tag und der Metaldisko in der Nacht verloren hatte, weshalb er mit einem Schild mit der Aufschrift "Dio" auf die Bühne kam und nur kurz diesen ankündigte.
Es ist immer wieder interessant, mit anzusehen wie Urgesteine der Szene Jung und Alt vereint. Vor der Bühne war es dermaßen voll und man sah Metaller aller Genres.
Mit etwas Verspätung legte Ronnie James dann auch los dem Festival einen würdigen Abschluss zu verpassen. Nach "Children of the Sea" gab es schon an zweiter Stelle mit "I Speed At Night" den ersten Kracher zu hören. Das Publikum hatte Dio von Beginn an im Griff. Seine Stimem brillierte und er zeigte sich sehr beweglich, was man von anderen Künstlern in seinem Alter nicht behaupten kann.
Weiter im Set ging es mit "One Night In the City" und den Klassiker-Block "Stand Up and Shoput" und "Holy Diver". Zweiteres allerdings wie gewohnt ohne Intro. Nachdem es "Gypsy" zu hören gab, folge etwas, das ich mittlerweile nicht verstehe, da viele dieser Art einfach nur langweilig sind. Die Rede ist vom allseits beliebten Drumsolo. Dieses hier ging einigermaßen, war aber auch nciht der Bringer.


Weiter im Text ging es mit "Sunset Superman" und zwei weiteren Klassikern in From von "Don't Talk to Strangers" und "Rainbow In the Dark", bevor man dann einem eher langweiligen Gitarrensolo lauschen durfte.
Als man dies überstanden hatte war man froh "All the Fools Sailed Away", was von den Fans lauthals mitgesungen wurde, zu hören zu bekommen.
Nach diesem Song war es Zeit ein paar Rainbow-Klassiker auszupacken. Dies geschah in der Form von "The Man On the Silver Mountain" und "Long Live Rock'n'Roll". Zum Schluss gab es dann noch einmal Gänsehaut. "Heaven and Hell" bildete einen würdigen Abschluss eines grandiosen Auftrittes und Festivals.
Auf der Setlist standen noch "We Rock", "The Last In Line", "Mob Rules" und "Neon Knights". Warum die Songs nicht gespielt wurden, bleib mir verschlossen. Mag wohl mit der anfänglichen Verspätung zu tun haben. (dt)

Setlist:
Children of the Sea
I Speed At Night
One Night In the City
Stand Up and Shout
Holy Diver
Gypsy
Drum Solo
Sunset Superman
Don`t Talk to Strangers
Rainbow In the Dark
Guitar Solo
All the Fools Sailed Away
The Man On the Silver Mountain
Long Live Rock and Roll
Heaven and Hell



Zeit für ein Fazit... Leider lag der Ausfall des Celtic Frost-Auftrittes durch die traurigen Umstände wie ein böser Schatten über dem Wochenende und ich denke, wir waren nicht die einzigen, die sich Sorgen machten, sowohl um Steve von Nevermore, als natürlich auch um Tom von Celtic Frost.
Dennoch war das Festival wieder ein gelungenes, faire Preise, gute Organisation, guter Sound – bis auf ein paar Ausnahmen, die immer mal vorkommen – und natürlich die absolut unvergleichliche Location überzeugten wiedermal. Das Billing war wie gesagt zwar nicht so meins, aber für die meisten war wohl einiges dabei und auch einige Größen vertreten. Und wenn man ein Festival bei dem ein Headliner ausfällt, noch dazu einer wie Celtic Frost, noch als gelungen bezeichnen kann, dann kann man das schon als Kompliment für die restlichen Bands und die Organisation bezeichnen. Was ein bisschen fehlte war die fast schon gewohnte Ankündigung von Bands für’s nächste Jahr. Man darf gespannt sein und ich denke bei den meisten ist das Rock Hard ohnehin schon ein fester Termin im (Festival-)Kalender. (nm)


Bericht: Dominic Türk (dt) & Nathalie Mohr (nm)
Fotos: Nathalie Mohr








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Publiziert am: 2006-06-07 (7363 mal gelesen)

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